Meister machen. Voraussetzungen, Kosten und Meisterprüfung – alle wichtigen Infos!

Meister machen Mann schweißt Auto

Den Meister nach der Ausbildung zu machen, ist in jedem Fall eine Überlegung wert. Wenn du dich dafür entschieden hast, informiere dich im Vorfeld über den Zeitaufwand, die Kosten und die Finanzierung. Bist du dir unsicher, ob eine Meisterausbildung das Richtige ist, helfen dir diese Informationen möglicherweise weiter.

Warum sollte ich einen Meister machen?

Der Meister ist ein zusätzlicher Berufsabschluss, der in handwerklichen, künstlerischen, landwirtschaftlichen und technisch-gewerblichen Bereichen erworben werden kann.

Unterschiedliche Gründe können dich dazu bewegen, einen Meister zu machen. Der Meistertitel bietet dir viele Vorteile. Vor allem eröffnet dir dieser einige Optionen. Grundsätzlich ist ein Meistertitel für jeden Betrieb ein gutes Aushängeschild. Durch die Meisterausbildung entstehen Aufstiegsmöglichkeiten. Mit dieser Zusatzqualifikation bist du der Experte im Betrieb, dienst als Vorbild und trägst mehr Verantwortung.

Darüber hinaus ist der Meister in vielen Berufsfelder Voraussetzung, wenn du dich selbstständig machen möchtest. Der Meistertitel ermöglicht dir, Auszubildende einzustellen und auszubilden.

Mit einem Meister kannst du dir Möglichkeit offenhalten, später noch ein Studium zu absolvieren. Nichtsdestotrotz solltest du die Herausforderung, die damit verbunden ist, nicht unterschätzen. Der Meistertitel wird international anerkannt. Mit einem solchen verbesserst du deine Berufschancen im Ausland. Ein geeigneter Überblick ermöglicht dir, eine Entscheidung zu treffen.

Welche Voraussetzungen für den Meister muss ich erfüllen?

Die Meisterprüfung wird bei der Industrie und Handelskammer (IHK) abgelegt. Die Anmeldung setzt voraus, dass du im Vorfeld eine Gesellenprüfung absolviert und bestanden hast. Strebst du einen Meistertitel in deinem erlernten Beruf an, kannst du den Meister direkt nach der Ausbildung machen. In diesem Fall musst du keine Berufserfahrung nachweisen.

Ein fachfremder Meister erfordert hinreichend Berufserfahrung. In Abhängigkeit der Dauer der Berufsausbildung solltest du drei bis vier Jahre Praxiserfahrung aufweisen.

In Ausnahmefällen kannst du den Meister machen, ohne eine Ausbildung abgeschlossen zu haben. An dieser Stelle solltest du ausreichend Berufserfahrung vorweisen können. Dessen ungeachtet musst du in der Regel eine Gesellenprüfung ablegen, bevor du mit der Meisterausbildung beginnen kannst.

Wann kann ich den Meister machen?

  • Im Anschluss an deine Ausbildung
  • Fachfremder Meister: Nach drei bis vier Jahren Berufserfahrung
  • Meister ohne Ausbildung: Nach ausreichend Berufserfahrung und Abschluss der Gesellenprüfung

Weiterbildung zum Meister

Die Meisterprüfung setzt sich aus insgesamt vier Prüfungsteilen zusammen.

  • I. Praktischer Teil
  • II. Fachtheoretischer Teil
  • III. Betriebswirtschaftlicher und rechtlicher Teil
  • IV. Berufspädagogischer Teil

Diese vier Teile schließt du jeweils mit einer Prüfung ab. Die Reihenfolge der Prüfungen ist variabel. Allerdings wird empfohlen, den dritten und vierten Teil zuerst zu absolvieren. Diese Bereiche fallen vielen Teilnehmer schwerer. Zusätzlich ist das Wissen aus dem betrieblichen Teil eine gute Grundlage für den fachtheoretischen Teil.

Meisterschule: Vollzeit oder Teilzeit?

Du hast die Möglichkeit, die Meisterschule Vollzeit oder Teilzeit zu besuchen. Entscheidest du dich für eine Weiterbildung in Vollzeit, finden die Vorlesungen wochenweise im Block statt. Bei der Meisterausbildung in Teilzeit hingegen kannst du die erforderten Vorlesungen am Freitagabend und samstags besuchen. Dieses Konzept gleicht dem eines Abendstudiums.

Darüber hinaus bieten einige Meisterschulen an, dass du trotz Teilzeitkursen einige Vorlesungen blockweise besuchen kannst. Du profitierst hierbei von einer größeren Flexibilität. Dies ist insbesondere interessant, wenn du den Meister neben deinem Beruf machen und deine Urlaubstage für die Vorlesungen investieren möchtest. Auf diese Weise kannst du die eigentliche Dauer der Meisterausbildung verkürzen.

Grundsätzlich kannst du mit einer Dauer von einem Jahr rechnen, wenn du deinen Meister in Vollzeit machst. Der Zeitaufwand bei einer Teilzeit-Meisterausbildung beläuft sich auf zwei bis drei Jahre. Etwa 1000 Unterrichtsstunden, die besucht werden sollten, dienen als Orientierung.

Weiterhin kannst du ausgewählte Kursteile ebenso online absolvieren. Wieder wird dir eine hohe Flexibilität geboten, die es dir beispielsweise ermöglicht Familie und Beruf zu vereinen.

Grundsätzlich bist du nicht verpflichtet, eine Meisterschule zu besuchen. Stattdessen kannst du auch zu Hause lernen. Dies wird allerdings nicht empfohlen. Zusammen mit der Unterstützung der Meisterschule kannst du dich sinnvoll und ausreichend auf die Prüfungen vorbereiten. Insbesondere die nebenberufliche Meisterausbildung ist eine große Herausforderung, die du dir mit dem Besuch der Meisterschule erleichtern kannst.

In Abhängigkeit von deinen persönlichen Anforderungen und Wünschen kannst du dich für eine Option entscheiden. Eine Teilzeit -Meisterausbildung ermöglicht dir, einen Verdienstausfall zu vermeiden. Allerdings solltest du dabei den Zeitaufwand nicht unterschätzen. Bei einer solchen nebenberuflichen Belastung bist du auf deine Selbstkontrolle und Motivation angewiesen.

In Deutschland sind 3000 Meisterschulen zu finden. Dabei ist zu beachten, dass nicht jede dieser Meisterschulen eine Weiterbildung für jeden Meister anbietet. Welche Meisterschule Kurse für deinen angestrebten Meister anbietet, kannst du hier finden.

Die Kosten für den Meisterbrief

Die Kosten variieren je nach Beruf und Branche. Ohne die Prüfungsgebühren miteinzubeziehen, kannst du mit 4.000 bis 9.000 Euro rechnen. In diesem Preis sind unter anderem die Kursgebühren, das Material und die Lehrbücher, die du benötigst, enthalten.

Darüber hinaus kannst du 750 Euro Prüfungsgebühren einkalkulieren. Auch wenn die Kosten für den Meister anfangs hoch erscheinen, rechnen sie sich nach wenigen Jahren. Diese Investition lohnt sich.

Wie kann ich den Meister finanzieren?

In vielen Fällen steht dir finanzielle Unterstützung zur Verfügung. Zum einen kannst du Meister-Bafög beantragen. Zum anderen besteht die Möglichkeit, finanzielle Unterstützung von dem Bundesland, in dem dein Wohnsitz liegt, zu erhalten.

Außerdem kannst du deinen Ausbildungsbetrieb nach finanzieller Unterstützung fragen. Denn genauso wie du wird der Betrieb von deiner Weiterbildung profitieren. Eine denkbare Vereinbarung wäre die Übernahme der Prüfungsgebühren.

Des Weiteren stehen Stipendien zur Verfügung, für die du dich bei einer sehr guten Leistung in der Gesellenprüfung bewerben kannst. Die Höhe eines Stipendiums beträgt etwa 1.700 Euro pro Jahr.

Was verdient ein Meister?

Das Durchschnittsgehalt eines Meisters in Deutschland liegt bei 49.800 Euro im Jahr. Zu den Einflussfaktoren, die für die Gehaltsdifferenzen verantwortlich sind, gehören beispielsweise die verschiedenen Bundesländer und Städte, in denen du tätig werden kannst. Der folgenden Übersicht kannst du den Verdienst für Meister in ausgewählten Berufen entnehmen. Die durchschnittlichen Jahresgehälter werden angegeben.

  • KFZ–Meister: 41.700 Euro
  • Meister Elektrotechnik: 45.900 Euro
  • Friseurmeister: 32.100 Euro
  • Tischlermeister: 38.800 Euro
  • Maurermeister: 41.200 Euro

Fazit: Meister machen

Mit dem Meistertitel kannst du von vielen beruflichen Vorteilen profitieren. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Voraussetzungen für einen Meister zu erfüllen, sodass dir eine hohe Flexibilität geboten wird.

Der Meister erhöht unter anderem dein Gehalt. Der Meisterlohn bietet dir somit langfristig finanzielle Sicherheit. Außerdem profitierst du von neuen Aufstiegsmöglichkeiten und der Chance, dich selbstständig zu machen. Wenn du den Meister machen möchtest, die Voraussetzungen erfüllst und die Finanzierung geklärt hast, steht der Ausbildung zum Meister nichts mehr im Weg.

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