MOOC – Studium oder Online-Kurse?

Letter Collage MOOC
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Seit 2013 erfährt der Themenbereich Massive Open Online Course, oder kurz MOOC, eine enorme mediale Resonanz. Von den Einen hoch gelobt, von den Anderen mit niederschmetternder Kritik versehen. Wir klären auf, worum es sich dabei handelt.

Also fangen wir an: Was sind oder ist MOOC?

Es handelt sich dabei um ein online zugängiges Kurs-, beziehungsweise Seminarmodell, welches keinerlei Zulassungsbeschränkung unterliegt. Die Kurse reduzieren sich dabei jedoch nicht allein darauf, dass PDF – Dateien zur Verfügung gestellt werden. Vielmehr handelt es sich um vollständige Seminarmodelle samt Videoaufzeichnungen von Vorlesungen, interaktive Foren und der Möglichkeit über einen Test/eine Abschlussarbeit hinterher ein Zertifikat zu erstehen. Unterscheidungen sind dabei zwischen xMOOCs und cMOOCs zu treffen.

xMOOC:

Die ursprüngliche Form dieses Modells bezeichnet Videoaufzeichnungen von Vorlesungen, die im Nachhinein einer großen Teilnehmerzahl zur Verfügung gestellt werden. Daher rührt auch das X. Es leitet sich ab von Extensions, der Bezeichnung für diese Videoaufzeichnungen von der Harvard University.
Die typischen Elemente dieser Variante der Massive Open Online Courses sind Videos und Quizzes mit Testfragen, sowie Ausarbeitungen und weiterführende Texte. Dabei werden aufgrund der hohen Teilnehmerzahl diese Texte nicht von dem Kursleiter, sondern von Kursteilnehmern gelesen. Überdies hinaus gibt es durchaus Kurse dieser Form, die von Online-Foren begleitet werden. Das ist allerdings kein verpflichtender integraler Bestandteil.

cMOOC:

Im Vergleich zu den xMOOCs, gibt es bei den cMOOCs ein festes Oberthema sowie einen strukturierten Zeitplan mit festgelegten Ereignissen und Abschnitten. Den Teilnehmern stehen in diesem Modell sowohl Videos als auch Texte, oder aber auch beides, zur Verfügung. Zudem haben die Partizipierenden selbst die Entscheidung in der Hand, wie aktiv sie werden möchten. Die Möglichkeit bietet sich ihnen über Foren, Blogbeiträgen, Tweets oder aber über Podcasts. Selbiges wird dann den anderen Teilnehmern zur Verfügung gestellt und kann von ihnen kommentiert und diskutiert werden.

Woher das C bei cMOOC kommt? Das kommt von connectivsm, also von Konnektivismus. Dieses rührt durch die Struktur der Kurse, die dem viel propagierten Konnektivismus entspricht.

Mittlerweile ist es jedoch so, dass diese Online-Kurse sich nicht mehr einzig und allein auf Seminare beschränken, sondern dass die Möglichkeit besteht, sein Studium (Bachelor oder Master) über das MOOC – Modell zu machen. Der Unterschied zu einem Fernstudium besteht ganz einfach darin, dass absolut keine Anwesenheitspflicht an der jeweiligen Universität besteht.

Allerdings muss dabei betont werden, dass diese Studiengänge sich nicht im kostenfreien Bereich befinden, sondern durchaus die 40.000€ Grenze an Gesamtkosten überlaufen. Dafür kann im Endeffekt von jedem Ort der Welt aus beispielsweise einen Masterstudiengang an der Harvard oder Stanford University, oder an der Open University absolvierte werden. Wer sich über die Studiengänge genau informieren möchte, kann beispielsweise hier mal schauen!

Somit lässt sich die Frage, ob MOOCs ein Studium umfassen, oder nur Online-Kurse darstellt, mit einem klaren „Beides!“ beantworten.

Das klingt vielleicht alles zunächst einmal ganz schön und gut. Jedoch bergen MOOCs ebenfalls einige Schattenseiten. Welche genau, erfahrt ihr in dem folgenden Beitrag „MOOC – anerkanntes Studium, oder reine Geldmacherei?“.