Arbeiten im Ausland 2: Résumé und Curriculum Vitae

Schreibtisch mit Schreibutensilien, Brille und Deko - fertig für das Schreiben englischer Unterlagen

Du weißt, wo du nun im Ausland arbeiten möchtest und welchen Weg du dafür gehen willst. Jetzt ist es an der Zeit, sich an eine erfolgsversprechende Bewerbung zu setzen – wobei dann die große Frage für dich bleibt: Résumé oder CV?

Deine Bewerbung für deine Arbeit im Ausland

Du hast dich dazu entschieden, dich direkt bei einem Unternehmen zu bewerben. Entweder für das Erasmus + – Programm, oder für eine dauerhafte Anstellung. In jedem Fall benötigst du entsprechende Bewerbungsunterlagen, die dem Personalverantwortlichen klar zeigen: „Ich bin der/die Richtige für Sie!

Prinzipiell hat jedes Land seine eigenen Vorstellungen und „Traditionen“ im Hinblick auf die Bewerbung. So zum Beispiel ist es in Frankreich in einigen Regionen noch üblich ein handgeschriebenes Anschreiben zu versenden, damit deine Handschrift entsprechend geprüft werden kann. Alle Länder samt ihrer Eigenarten zu nennen, würde jedoch zu weit führen. An dieser Stelle ist eine sensible Recherchearbeit deinerseits gefordert!

Paarhufer an einem Steppenufer vor einem See mit der Frage CV oder Resume?

© Paula Porto

Der Unterschied zwischen CV und Résumé ist jedoch für viele Bewerber wesentlich wichtiger zu ergründen, als die Frage nach den einzelnen Bewerbungswünschen in verschiedenen Ländern. Damit du richtig zwischen den beiden Dokumenten unterscheiden kannst und dein Job damit immer näher rückt, folgt nun die kleine Unterscheidung:

Der Curriculum Vitae …

… kurz auch CV genannt, wird vor allem in Großbritannien, beziehungsweise bei Niederlassungen britischer Firmen gefordert. Der CV für deine Bewerbung ist auf zwei Seiten beschränkt und mit dem deutschen Lebenslauf zu vergleichen. Sowohl tabellarisch als auch (anti-)chronologisch listest du dort deinen bisherigen Werdegang auf. Ebenso wie der bekannte deutsche Lebenslauf, bleibt der Curriculum Vitae beständig und verändert sich erst dann, wenn du eine neue Karrierestation hinzufügen kannst.

Das Résumé

In den USA, beziehungsweise Niederlassungen us-amerikanischer Firmen, wird das sogenannte Resume, oder auch Résumé bevorzugt. Bei dem Resume handelt es sich um ein einseitiges Dokument, welches eher weniger mit dem deutschen Lebenslauf oder dem CV zu vergleichen ist. Vielmehr entspricht das Résumé einer Mischung aus Anschreiben und Lebenslauf, weshalb es für jede Stellenausschreibung individuell angepasst werden muss.Es geht hierbei nicht um eine lückenlose (anti-)chronologische Auflistung deiner bisherigen Errungenschaften in deiner Karriere. Es ist viel eher wichtig, dass du die Highlights deiner Karriere innerhalb der Privatwirtschaft auflistest (zum Beispiel auch besonders erfolgreiche Projekte).

Auflistung der Unterschiede zwischen CV und Résumé

© Ryan McGuire

Besonders wichtige Punkte für CV und Résumé:

(1) Die CV – Ausnahme

Sobald du dich in den USA im Bereich der Forschung innerhalb einer universitären Einrichtung bewerben möchtest, musst du einen CV vorlegen – kein Résumé! Dabei kannst du dann auch alle deine bisherigen schulischen oder universitären Erfolge sowie die erreichten Noten/Zensuren mit einfließen lassen.

(2) Der unbekannte Bewerber

Nicht nur in den USA, sondern ebenfalls in Großbritannien, wird viel Wert darauf gelegt, dass der Bewerber nicht aufgrund von Diskriminierung aus dem Bewerbungsprozess ausscheiden kann. Daher werden in den USA zum Beispiel ausschließlich anonymisierte Bewerbungen angenommen. Wie stark deine Bewerbungsunterlagen frei von Daten sein müssen, hängt von dem jeweiligen Unternehmen ab. Einige nehmen die Anonymisierung selbst vor, wohingegen bei anderen Unternehmen jede nicht anonymisierte Bewerbung nicht berücksichtigt wird.

Achtung: Halte bei britischen Firmen diesbezüglich noch immer einmal Rücksprache! Für das Arbeitsvisum wird nämlich sowohl dein Geburtstag sowie deine Staatsangehörigkeit benötigt. Frage nach, ob du das direkt eintragen sollst oder besser nachreichst.

Vermeidbare Bewerbungsfehler bei CV und Resume

Da deine Bewerbung für deinen Traumjob möglichst fehlerfrei sein sollte, gibt es ein paar Aspekte, auf die du als Bewerber achten musst. Damit du die gröbsten Schnitzer vermeiden kannst, achte auf die folgenden Punkte:

!Anpassungen vornehmen!

Wenn du deine Noten in deinen Curriculum Vitae eintragen möchtest, solltest du darauf achten, diese entsprechend auf das in dem Land gegebene Schulsystem umzurechnen!

!Bewerbungsunterlagen nicht einfach frei übersetzen!

In Deutschland ist es üblich, vorhandene Arbeitszeugnisse mit in die Bewerbungsunterlagen einzupflegen. In Großbritannien jedoch ist diese Vorgehensweise nicht verpflichtend. Wenn es nicht direkt in der Stellenausschreibung gefordert ist, musst du entsprechend keine Unterlagen einfügen. Du kannst es stattdessen bei dem Verweis belassen, dass die Unterlagen auf Nachfrage hin eingereicht werden können.

Achtung: Das uns bekannte Arbeitszeugnis ist der sogenannte „Letter of References“. Mit den einzelnen Feinheiten, wie zum Beispiel die unterschwelligen Codes beim Arbeitszeugnis, können zumeist auch nur Personaler aus dem D-A-CH – Regionen etwas anfangen. Daher frage besser direkt bei deinem Arbeitgeber nach der Möglichkeit, die Unterlagen entsprechend anfertigen zu lassen.

!Bloß nicht mit den falschen Freunden bei der Bewerbung spielen!

Du kennst sie bestimmt noch aus den vielen Englischstunden in der Schule: Die False Friends. Sie gehören mit zu den häufigsten Fehlern, die wir uns in englischen Bewerbungen erlauben. Besonders beliebt sind dabei:

  • handy (handlich) statt mobile phone (Handy/Smartphone)
  • to become (nicht bekommen, sondern werden) statt to get/to recieve (bekommen)
  • apart (nicht apart, sondern geteilt) statt charming (reizend, apart)
  • also (auch, statt also) statt zum Beispiel well (also)
  • actual (tatsächlich) statt current oder topical (aktuell)
  • concrete (Beton) statt specific (konkret)
  • college (Hochschule) statt colleague (Kollege) … uvm.

Um eben diese Fehler zu vermeiden bietet es sich an, dass du deine Unterlagen direkt individuell gestaltest und keine 1:1 Übersetzung anfertigst.

!Korrektur lesen!

Damit dir keiner der oben genannten Fehler unterlaufen kann, ist es ratsam, jemand anderen über deinen CV oder über dein Résumé drüberlesen zu lassen. Wenn du in deinem Bekanntenkreis gerade niemanden hast, der sich gut mit der englischen Sprache auskennt, kannst du dazu auch einen professionellen Dienstleister beauftragen.

Mit diesen Tipps solltest du deinem Ziel „Arbeiten im Ausland“ einen Schritt näher rücken und mit dem CV oder Résumé die Chancen auf ein Vorstellungsgespräch erhöhen. Darüber informiert dich der kommende Beitrag unserer Reihe „Arbeiten im Ausland.“!