Das 1 x 1 der Sympathie – wie dich deine Mitmenschen mögen (selbst dein Chef)

Studentinnen lachen über einen Spruch

Wenn du das Büro betrittst, lächeln deine Kollegen dich jeden Morgen grüßend an. Du bist selten in Streitereien verwickelt und es wird auch nicht schlecht über dich geredet. Denn deine Kollegen mögen dich, weil du ein sympathischer, angenehmer Mensch bist. Die Sympathie des Arbeitgebers und der Kollegen, der Schwiegermutter oder neuen Bekannten auf Anhieb gewinnen – wer möchte das nicht?

Falls du dich nun fragst „Ist es überhaupt nötig, dass mich jeder mag?“. Nein, nicht jeder sollte dich mögen – und nicht ausnahmslos jeder wird es, auch nicht mit unseren Tipps. Aber eine grundlegende Sympathie ist aus vielerlei Gründen wichtig:

  1. Du wirst mit weniger Stress zu kämpfen haben. Menschen, die dich mögen, streiten weniger mit dir. Außerdem wird man dir den ein oder anderen Fehler mehr verzeihen – einfach, weil man dich mag.
  2. Sympathie kann dir berufliche Türen öffnen. Dein Arbeitgeber findet dich super klasse? Dann ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass du befördert wirst. Im Vorstellungsgespräch wirkst du einfach wie ein unglaublich sympathischer, kompetenter Mensch? Dann steht deiner Einstellung nichts im Weg.
  3. Es tut Anderen gut – und dir nicht weh. Wieso nicht einfach mal selbstlos Anderen ein Lächeln ins Gesicht zaubern, insbesondere, wenn sie einen schlechten Tag haben? Und wie sagt man so schön: „Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus“ – dein Gegenüber wird deine Freundlichkeit bemerken und auch dir mal öfter mit einem freundlichen Lächeln begegnen.

Wie du siehst, bringt es viele Vorteile mit sich, wenn man sich die Sympathie der Anderen erarbeitet hat. Nun fragst du dich: Aber wie geht das? Kann ich einfach so sympathischer werden? Ja, das kannst du. Wir haben dir einige wichtige Tipps zusammengestellt und dir für jedes Szenario aufgezeigt, was du tun kannst– und was du besser lassen solltest.

 

1. Mit Blicken Sympathie erzeugen

Dein Blick ist in Gesprächen neben deinen Worten ein wichtiges Hilfsmittel. Mit deinen Augen kannst du die Authentizität deiner Aussagen unterstreichen und deinem Gesprächspartner Offenheit und Interesse signalisieren.

So geht’s: Wenn du mit einer anderen Person sprichst, schau sie dabei direkt an. Dadurch vermittelst du ihr das Gefühl, dass du an ihren Worten interessiert bist und ihr gerne zuhörst. Lächele am besten – dann strahlen deine Augen gleich mit.

So bitte nicht: Wenn du deinen Gegenüber durchweg direkt anstarrst und deinen Blick nie abwendest, wird er sich schnell eingeschüchtert fühlen. Du wirkst dadurch aufdringlich.

 

2. Gemeinsamkeiten schaffen Sympathie

Wenn du darüber nachdenkst, aus welchen Gründen du gute Bekannte oder deine Freunde magst, wirst du rasch feststellen, dass es vor allem an einem Grund liegt: Etwas verbindet euch. Ihr habt Gemeinsamkeiten. Erfahrungen zeigen, dass wir einen Menschen als angenehm empfinden, wenn wir ihm in einigen Punkten ähneln. Das können Hobbys, der Familienstand, aber auch Meinungen oder der Kleidungsstil sein.

So geht’s: Beobachte deinen Gegenüber: Was trägt er gerne? Was macht er in seiner Freizeit? Hat er Familie oder Haustiere? Du findest heraus, dass er nach Dienstschluss gerne zur Entspannung eine Folge seiner Lieblingsserie schaut– genau wie du? Super, dann hast du eine Gemeinsamkeit gefunden! Das ist ein netter Einstieg für ein Gespräch. Sprich ihn darauf an.

So bitte nicht: Nach langer Beobachtung stellst du fest, dass dein Kollege und du leider keine Gemeinsamkeiten haben. Er hat Kinder – du nicht, er hat einen Hund – du eine Katze und eine Hundehaarallergie, er schwimmt – du reitest. Aber du erinnerst dich daran, dass du in deiner Kindheit irgendwann mal einen Schwimmkurs gemacht hast. Sogar das Seepferdchen-Abzeichnen hast du absolviert. Du startest das Gespräch und erzählst davon, wie leidenschaftlich gerne du schwimmst. Doof nur: Er merkt schnell, dass du flunkerst, weil du keine Ahnung vom Schwimmen hast. Erfinde also keine Gemeinsamkeiten!

 

3. Achte auf deine Körpersprache

Nun hast du bereits erfahren, dass wir eine gewisse Ähnlichkeit zu unseren Mitmenschen als angenehm empfinden. Dasselbe gilt auch für die Körpersprache. Ähnliche Gestik und Mimik signalisieren uns unterbewusst, dass wir durch Gemeinsamkeiten verbunden sind – und die Sympathie steigt.

So geht’s: Bei einem Vorstellungsgespräch macht es einen guten Eindruck, wenn du die Körpersprache des Personalers dezent übernimmst. Sitzt er nach vorne gelehnt? Dann setze dich ähnlich hin. Sind seine Beine verschränkt? Dann kannst du deine auch verschränken.

So bitte nicht: Du solltest Gestik und Mimik deines Personalers nicht 1:1 kopieren. Das heißt: Nicht jedes Räuspern oder jedes Kratzen am Kopf solltest du übernehmen. Das erscheint dann nur noch so als würdest du dich über ihn lustig machen wollen. Und das macht dich natürlich total unsympathisch.

 

4. Sei ehrlich und sachlich

Ab und zu ein Kompliment zu hören, ist Balsam für jede menschliche Seele. Allerdings möchte niemand Tag ein Tag aus lediglich Komplimente bekommen. Deswegen ist ein Teil der Sympathie etwas, was viele eventuell zunächst mit Antipathie in Verbindung bringen: Kritik. Kritik lässt dich kompetent, offen und sympathisch wirken – vorausgesetzt, du formulierst sie richtig.

So geht’s: In einer Gruppenarbeit macht eines der Mitglieder einen Vorschlag, der dir nicht wirklich gefällt. Du möchtest dich gerne dazu äußern. Du erklärst ihm freundlich, dass du den Vorschlag nicht für sinnvoll hältst und erklärst ihm die genauen Gründe für deine Meinung. Anschließend nennst du noch Aspekte aus seinem Vorschlag, welche du dagegen sinnvoll findest und schlägst eine optimale Lösung vor.

So bitte nicht: Du teilst dem Gruppenteilnehmer direkt mit, dass du seine Idee blöd findest. Du wirfst ihm vor, keine Ahnung von dem Thema zu haben und entscheidest anschließend, dass du die Aufgabe nun lieber selbst in die Hand nimmst. Kein Wunder, dass er dich dann mit einem bösen Blick bestraft. Konstruktive, sachliche Kritik ist gerne gesehen. Kritik, welche allerdings beleidigend wird und die persönliche Ebene betritt, hört niemand gerne. Außerdem bringt sie weder den Äußernden noch den Zuhörer weiter.

 

5. Menschlichkeit statt Perfektionismus

Wer möchte mit einem Menschen Zeit verbringen, der absolut perfekt ist? Dem nie etwas misslingt, der alles kann und der von jedem gemocht wird? Wahrscheinlich niemand. Denn perfekte Menschen wirken nicht authentisch. Viel sympathischer sind dagegen Menschen, die Makel haben und einfach menschlich sind.

So geht’s: Dein zukünftiger Arbeitgeber fragt dich nach deiner größten Schwäche. Du gibst aufrichtig zu, dass du dir Kritik manchmal zu sehr zu Herzen nimmst. Aber im selben Satz sagst du, dass du daran arbeitest, weil dir bewusst ist, dass dich konstruktive Kritik weiterbringen kann. Der Personaler wird dich mögen, denn du bringst deine Menschlichkeit authentisch rüber. Auch vor deinen Kollegen oder Freunden kannst du gerne mal gestehen, wenn du etwas nicht kannst oder einen Fehler gemacht hast. Diese kannst du sogar um Unterstützung bitten, denn sie werden es mögen, gebraucht zu werden.

So bitte nicht: „Meine größte Schwäche ist mein Perfektionismus“ – bei Vorstellungsgesprächen ein beliebter Satz, den dir aber niemand abkauft. Personaler werden dich für diesen Satz hassen, da sie ihn zum einen schon tausende Male gehört haben und da er zum anderen zeigt, dass du nicht offen zu deinen Schwächen stehst. Personaler möchten lieber Mitarbeiter einstellen, die ganz offensichtlich Schwächen haben, zu diesen aber hundertprozentig stehen und stetig an ihnen arbeiten, anstatt sie zu verstecken.

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