„Jede Entscheidung, die man trifft, ist eine falsche“. Nach diesem Motto gehen viele junge Schüler in ihr Studium hinein. Angebote, um den richtigen Studiengang zu finden, gibt es dabei reichlich. Bei der riesigen Auswahl an Studiengängen die richtige Wahl zu treffen ist nicht gerade ein leichtes Unterfangen. Zudem versuchen mehr als nur ein paar Personen Einfluss zu nehmen – sei es nun Eltern, Lehrer oder Freunde. Dies erleichtert die Suche nicht zwangsläufig. Die Auswahl des falschen Studiengangs ist somit vorprogrammiert. Viele Fragen bezügliches des Studiums bleiben dabei auf der Strecke.
Das Problem ist, dass in Deutschland während der Schulzeit, nur wenig Kontakt zu den Hochschulen bzw. Universitäten aufgenommen wird. Somit ist es für Betroffene nur schwer zu entscheiden, welches ein passendes Studium ist oder auch nicht.
Inken Revenstorff, Coach für berufliche Orientierung mit Abiturienten, betont in Ihrem Beitrag auf nachgeholfen.de jedoch, dass es lohnenswert ist, sich bereits zu Beginn der gymnasialen Oberstufe damit auseinanderzusetzen, wie es nach dem Abi weitergeht.
„Etwas studieren, was den Interessen entspricht“
Diese Empfehlung wird vielen angehenden Studenten gegeben. Was so leicht über die Lippen geht, entpuppt sich jedoch häufig als komplexe Aufgabe. Denn oftmals sind Hobbies, wie Lesen oder Sport, nur wenig beim tatsächlichen Studieren umzusetzen. Die Suche nach einem Studium, welches den Hobbies entspricht, ist deshalb meist nicht von Erfolg gekrönt. Es ist ähnlich wie in der Schule – einige Fächer machen Spaß, andere wiederum entsprechen überhaupt nicht den eigenen Interessen. Aber hiervon sollte man sich nicht abschrecken lassen. Im fortschreitenden Studium ist es meist möglich, Fächer seinen Vorlieben entsprechend zu wählen und sich in einem ausgewählten Bereich zu vertiefen.
Das obige Zitat macht zudem aus einem weiten Aspekt nur begrenzt Sinn. Denn nicht das Studium muss Spaß machen, sondern der spätere Beruf. Oftmals hat die im Studium gelernte Theorie mit der beruflichen Praxis wenig zu tun. Natürlich ist es dabei auch förderlich, wenn man Spaß am Studieren entwickelt, da ein intrinsisch motiviertes Studium häufiger zu einem erfolgreichen Abschluss führt.
Die Suche nach dem richtigen Standort – Deutschland oder international?
Als angehender Student hat man die Qual der Wahl bei der Auswahl der Stadt, ein gutes Abitur vorausgesetzt. Einige wagen sogar den Schritt, ein Studium im Ausland zu starten. Hierbei ist jedoch Achtsamkeit geboten, denn nicht alle Studiengänge werden in Deutschland auch anerkannt. Neben Aspekten des Rankings einer Universität sollte hier auch die Standortauswahl betrachtet werden. Das bekannteste Ranking Verfahren ist das CHE Ranking der Hochschulen. Dies umfasst Urteile von mehr 250.000 Studenten. Zudem werden Fachbereich und Reputation der Professoren beurteilt.
Obwohl es auf junge Leute anziehend wirken kann, in die große weite Welt zu ziehen, haben viele doch auch eine starke Bindung zur Heimat. Hierbei ist sowohl das Elternhaus zu berücksichtigen, als auch Freunde, Vereine oder Sportgruppen. Mit einem Umzug lässt man einiges hinter sich. So kommt es, dass viele Studenten, insbesondere in den ersten Semestern noch einen starken Draht nach Hause haben. Nun kann es entscheidend sein, wie weit die neue Wahlheimat vom Elternhaus entfernt ist. Eine Strecke von München nach Kiel wird, alleine schon aufgrund des hohen Zeitaufwands, niemand für ein Wochenende in Kauf nehmen. Zudem kommen für solche Entfernungen nicht unerhebliche Kosten auf die Studenten bzw. ihre Eltern zu. Hat man die Vermutung, dass noch eine hohe Heimatverbundenheit besteht, kann es sinnvoll sein eine Hochschule in räumlicher Nähe zu wählen. Auch der Heimatort selbst kann eine interessante Alternative darstellen. Hilfe bietet hierbei auch das Semesterticket. Fehlt die Möglichkeit aufgrund der weiten Entfernung zum Heimatort regelmäßig zurückzukehren, kann dies ein Faktor für einen Studienabbruch darstellen. Die Standortauswahl ist deshalb nicht zu vernachlässigen.
An der Hochschule oder der Universität studieren?
Die Vorurteile gegenüber Fachhochschulen, aber auch gegen Unis, sind immer noch weit verbreitet. Studenten an Fachhochschulen seien demnach dümmer, Universitätsstudenten würden hingegen gerne mal ein paar Semester länger brauchen Spätestens seit der Umstellung auf Bachelor und Master Abschlüsse sind sie in der Regel jeglicher Grundlage beraubt. Die Arbeitswelt zeigt, dass Einstiegsgehälter zwischen Uni- und Fachhochschulabsolventen sich sehr stark angenähert haben. In einigen Bereichen, wie beispielsweise in ausgewählte Ingenieursberufe, kann das Einkommen sogar über denen der Universitätsabsolventen liegen.
Bei Bewerbungen wird kaum zwischen Uni oder Fachhochschule unterschieden, wohl aber zwischen Master- und Bachelorabsolventen. Eine grundsätzliche Empfehlung, welche die passende Form ist, kann jedoch nicht ausgesprochen werden. Prinzipiell ist es immer noch so, dass Fachhochschulen oftmals eine engere Betreuung anbieten. Universitäten hingegen gehen sehr wissenschaftlich in ihrer Lehre vor und zeichnen sich oftmals durch ein anonymes Studieren sowie wesentlich größere Studiengänge aus. Allerdings werden einige Studienfächer ohnehin nur an Universitäten angeboten. Hierzu gehören z.B. beliebte Fächer wie Medizin und Lehramt. In diesen Fällen hat sich bietet sich erst gar keine Wahlmöglichkeit.
Passendes Studium dank Studienwahl Test
Es gibt die Gruppe von angehenden Studierenden, die immer schon wusste, welche Studiengänge für sie relevant sind und es gibt die andere, die keine Ahnung hat. Diese wenden sich oftmals verzweifelt an alle Informationen, welche sie in die Finger bekommen können. Zur Orientierung kann hier ein Studienauswahl Test dienen. Problematisch ist dabei, dass meist der Beruf als Ergebnis herauskommt, welchen man zuvor auch im Kopf hatte. Ein angehender Student durchläuft meist mehrere Phasen bei der Studienauswahl. Anfang der Woche ist man sich sicher, dass Lehramt der Traumberuf für einen ist.
Warum auch nicht?
Man ist gerne mit jungen Menschen zusammen, die Eltern und Lehrer haben gesagt, dass man dafür geeignet ist, und die viele Freizeit erst einmal! Macht man zu diesem Zeitpunkt einen solchen Studienwahl Test ist das Ergebnis vorprogrammiert. Am Ende der Woche ebbt das Interesse am vermeintlichen Traumberuf ab und das Ergebnis des Tests ist wieder ein anderes. Zudem sind die meisten Fragen der kostenlosen Studienwahl Tests sehr stark standardisiert. Oftmals fühlt man sich zu keiner der Antworten so richtig hingezogen. Dies spiegelt sich dann später auch in unpassenden Ergebnissen wider. Die kostenlosen, standardisierten Tests sollten deshalb lediglich dazu dienen, einen Überblick über Alternativen zu bekommen, man sollte jedoch unter keinen Umständen ein Studium aufgrund solcher Tests wählen. Eine professionelle Studienberatung kann hierdurch nicht ersetzt werden.
Tipp: Vielleicht ist auch ein Fernstudium die richtige Alternative für dich. Hilfreiche Informationen dazu erhältst du auf uni-online.de.