In unserem Beitrag Feedback verteilen – aber richtig haben wir bereits erklärt, wie du optimal Feedback gibst. Genauso wichtig für deinen beruflichen und sozialen Alltag ist aber auch wie du Kritik richtig annimmst.
Wenn du Kritik erhältst, kannst du dich bereits freuen, dass deine Arbeit zumindest aufgefallen ist. Kritik fällt nicht immer nur negativ aus, sondern kann auch positiv sein. In beiden Fällen steht fest, dass du durch diese Kritik lernen kannst.
Einerseits kannst du aus einer positiven Rückmeldung schließen, dass deine Vorgehensweise bis dato auf Zustimmung trifft, sodass du deine Tätigkeit dementsprechend weiter fortführen kannst. Andererseits besteht auch die Möglichkeit, dass das Gegenteil der Fall ist und du deine Arbeitsweise umstellen solltest. Negatives Feedback enthält idealerweise bereits konkrete Änderungsvorschläge. Dadurch wird eine direkte Vorstellung, von dem was von dir erwartet wird, ermöglicht.
Kritik richtig annehmen
Um Kritik gekonnt anzunehmen solltest du einige Dinge beachten. Hierbei spielen auch Faktoren eine Rolle, die du nicht beeinflussen kannst. Es kann dir zum Beispiel passieren, dass die Worte der Person, die dir Feedback gibt, nicht mit Bedacht gewählt wurden. Dabei kann derjenige jedoch denken, dass er eine nachvollziehbare, konstruktive Kritik gibt und ist sich nicht bewusst, dass sein Gegenüber dies anders wahrnimmt. Vielleicht erwischst du auch einen schlechten Tag, wenn du die Rückmeldung erhältst und gehst sehr empfindlich damit um. Das alles sind Faktoren, die beeinflussen können, wie du die Kritik aufnimmst.
Wir haben für dich die wichtigsten Punkte und Regeln zusammengestellt, die dir helfen dich richtig zu verhalten und mit dem Inhalt der Kritik umzugehen.
- Schlechtes Timing
Es gibt absolut falsche Situationen, um Kritik sinnvoll anzunehmen. Zum Beispiel, wenn in den nächsten 3 Minuten ein Meeting ansteht, bei dem du pünktlich erscheinen musst. Dann gilt es höflich zu fragen, ob das Gespräch nicht auf einen günstigeren Zeitpunkt verschoben werden kann.
Gerade die Kommunikation ist an dieser Stelle wichtig, um dem Gegenüber zu zeigen, dass du dich nicht drücken willst, sondern lediglich ein anderer Termin gerade Priorität genießt.
- Cool bleiben!
Versuche nicht emotional zu werden und alles persönlich zu nehmen. Es ist egal, ob es sich um positive oder negative Kritik handelt – sie kann in beiden Fällen äußerst persönlich genommen werden. Das gilt es, gerade im Büro, zu vermeiden, da sich das Feedback ganz allein auf die Arbeit sowie die Arbeitsweise bezieht.
Überdies schützen Tränen nicht vor Kritik. Vielmehr zeugt es von einer absoluten Unprofessionalität sowie von mangelnder Reife.
- Unsachliche Kritik
Die Kritik wird unsachlich und die Situation zu persönlich? Da bleibt nur festzustellen, dass manche Menschen sich nicht an die Spielregeln eines Feedbackgesprächs halten können. Es wird Zeit den Gegenüber daran zu erinnern, dass Sachlichkeit sowie eine konstruktive Kritik für beide Beteiligten produktiver sind. Dabei solltest du jedoch ruhig bleiben und deinen Standpunkt sachlich und verständlich darlegen.
- Bei Kritik genau zuhören
Wir können es nicht oft genug betonen: Zuhören ist das A und O wenn du Kritik erhältst. Nur dann kannst du sie entsprechend umsetzen. Wer sich lediglich darauf fokussiert, seine Defensive auszubauen und bei jeder Kleinigkeit einen Kommentar zur Verteidigung geben will, weiß im Endeffekt nicht, worauf der Gesprächspartner hinaus will. Das Gespräch wird dadurch mehr als sinnlos.
- Kritik objektiv bewerten
Versuche die erhaltene Kritik im Nachhinein zu überprüfen. Bei deiner Bewertung handelt es sich natürlich um einen persönlichen Eindruck. Dementsprechend solltest du deinen ersten Eindruck überdenken sowie eventuell nachforschen, inwiefern deine Einschätzung tatsächlich auf die Situation zutrifft.
- Nachfragen zur Kritik
Zur effizienten Aufnahme von Feedback zählen neben der Überprüfung ebenfalls die Nachfrage und Wiederholung. Hierbei kannst du ganz einfach vorgehen, indem du zum Beispiel fragst: „Habe ich es korrekt verstanden, dass Sie/Du denken/denkst …?“ Durch diese Kommentare verdeutlichst du nicht nur Interesse, sondern vermeidest direkt grobe Missverständnisse.
- Reflektion
Die verschiedenen Punkte einer Kritik solltest du auf jeden Fall gedanklich durchgehen. Vor allem, wenn du bereits eine Zweit- oder Drittmeinung zu den Themen des Feedback eingeholt hast. Wenn diese mit der Kritik übereinstimmen, sind sie eher zum Annehmen geeignet als Einzelmeinungen. Die Bereitschaft dazu sollte in jedem Fall bereits während des Gesprächs signalisiert werden.
- Reaktion zeigen und dankbar sein
Eine Person hat sich Gedanken gemacht, um dir eine entsprechende Kritik zu geben. Das kann viel Arbeit und für diese Person vermutlich ebenso unangenehm sein, wie für die Person, die die Kritik erhält. Daher ist die Anerkennung des Aufwands sowie ein gewisses Maß an Dankbarkeit zu erwarten, ebenso wie eine Reaktion der Person, die Feedback erhält. Ansonsten wirkt es schnell so, als würde das Gespräch lediglich mit Resignation aufgenommen.
Fazit: Kritik richtig annehmen
Mit unseren Tipps sollte es kein Problem mehr für dich sein, Kritik anzunehmen und diese als positiven Aspekt deiner Karriere zu sehen. Wichtig ist, dass du dich offen für Vorschläge zeigst, genau zuhörst und daraus dann reflektierte Schlüsse ziehst. Behalte dabei immer im Hinterkopf: Kritik hilft Fehler zu erkennen und fördert deine persönliche Weiterentwicklung.