Bewerber sind Sucher und wer eine Stellenausschreibung sucht, der findet. Wer bei der Jobsuche mit fetter Beute prahlt, der spricht in der Regel von vielversprechenden Stellenangeboten. Doch nicht alle können halten, was dem Bewerber schwarz auf weiß vorliegt. Sie bestehen aus Halbwahrheiten oder lassen den Bewerber in eine geschickt formulierte Falle laufen. Letztendlich stellt sich folgende Frage: Was ist trügerischer Schein und welcher Fund das Ticket zum Traumjob?
Aufbau und Inhalt der Stellenausschreibung
Die Analyse einer Stellenausschreibung beginnt mit ihrem Aufbau und Inhalt. Denn bevor ein Bewerber anfängt zwischen den Zeilen zu lesen, reicht vereinzelt bereits ein geschulter Blick auf ihre Gliederung. Hier zählt nicht nur die Fülle der Anzeige, sondern auch das richtige Maß. Die richtigen Informationen müssen gegeben sein und keine Zeile weniger.
Die folgenden Elemente sind typische Bestandteile einer durchschnittlichen Stellenausschreibung:
– Präsentation des Unternehmens / offener Stellen (Sitz, Größenordnung, Mitarbeiterzahl)
– Tätigkeiten des Mitarbeiters (Verkauf, Logistik und Co.)
– Anlass für die Ausschreibung (Vergrößerung des Unternehmens, Umzug)
– Voraussetzungen für Bewerber (Bildung, Fähigkeiten und Co.)
– Personalentwicklung und Aufstiegsmöglichkeiten (Schulungen, Fortbildungen)
– Beschäftigungsverhältnis (Honorar, Provision, Sozialleistungen)
– allgemeine Auskünfte (Kontaktdaten, Beginn der Tätigkeit, Umfang der Bewerbung)
Das Gebot der Vorsicht gilt bei allen Stellenausschreibungen, welche die oben aufgeführten, wichtigen Informationen lediglich umreißen oder gar komplett auslassen.
Die Enttarnung von schwarzen Schafen
Trickbetrüger kennen keine Grenzen. Stellenausschreibungen sind ein beliebtes Werkzeug und die dazugehörigen Bewerber ein beliebtes Ziel von dubiosen Arbeitgebern. Eine ihrer bekanntesten Maschen sind „Schneeballsysteme“. Bei ihnen werden Bewerber mit nahezu unglaublichen Einstiegsgehältern gelockt und verdienen ihr Geld mit der Einbindung weiterer Bewerber. Wer sich von unseriösen Angeboten dieser Art fernhalten will, sollte auf die folgenden Merkmale achtgeben:
Anzeichen unseriöser Stellenausschreibungen:
– kurze Darstellung, Fehlen wichtiger Auskünfte und Bestandteile
– unverhältnismäßige Angebote bezüglich des Honorars der Stellen
– hohe Aufstiegsmöglichkeiten ohne Grundvoraussetzungen
– kein Kontakt zu einem direkten Ansprechpartner
– undurchsichtige Beschreibung des Service
– fragwürdige Voraussetzungen an den Bewerber
Fazit:
Wer sichergehen will, vertraut keiner Stellenausschreibung blind. Ob hoch angesehener Konzern oder kleines Start-up, ein zweiter Blick hinter die Kulissen des Unternehmens ist ein Muss. Mögliche Herangehensweisen sind das Aufrufen der Firmen-Website oder der persönliche Anruf im Betrieb. Des Weiteren sollte sich der Bewerber mit dem Unternehmen identifizieren können. Selbst das genaueste Lesen einer Stellenausschreibung ist kein Ersatz für eine gründliche Recherche.