80 % der visuellen Informationen werden unbewusst über Farben vermittelt. Farbpsychologie spielt also eine gewichtige Rolle in unserem Alltag. Mehr noch: Sie beeinflusst unsere Entscheidungen maßgeblich mit. Warum dann nicht die richtigen Farben verwenden, um sogar deine Karriere anzukurbeln?!
Farben haben eine immense Wirkung auf uns und unser Nervensystem. Nicht umsonst heißt es, dass die einen nur schwarz malen, die nächsten rot sehen und wiederum andere gelb vor Eifersucht werden.
Farben beeinflussen unsere Wahrnehmung durch biochemische sowie biophysikalische Prozesse maßgeblich. So wirkt allein schon ein Raum ganz in Weiß gehalten eher kahl und kalt, wohingegen ein Raum mit hellen Farben an den Wänden unsere Stimmung hebt.
Farbpsychologie für deine Karriere
Farben werden für Firmen und ihre Marketingstrategien zu einem wichtigen Faktor. Eine Firma kann sich über eine Farbe definieren. Aber auch für den Alltag und gerade für deine eigene Karriere kann die Wahl der richtigen Farbe entscheidend sein.
Dies gilt nicht nur für deine Kleidung, sondern auch für dein Bewerbungsfoto oder die Wahl des Designs deiner Bewerbung.
Wenn du also dein eigenes, individuelles Farbimage aufbauen möchtest, sei es für deine Bewerbung oder dein eigenes Unternehmen, solltest du die Farbpsychologie berücksichtigen:
Kalte Farben
Kalte Farben (Blau, Schwarz, Grau etc.) haben nicht nur ihre ganz spezielle Bedeutung für deine Karriere, sie können ebenfalls bei dem Betrachter ein Gefühl von Kälte erzeugen. Ebenso fördern sie einen Bedarf nach Distanz sowie ein Gefühl von Beklemmung, wo eigentlich Zuversicht vorherrschen könnte.
Warme Farben
Wenn du jedoch auf warme Farben zurückgreifst (Rot, Orange, Gelb etc.), kannst du den entgegengesetzten Effekt erzielen. Diese Farben wirken direkt heller und freundlicher, sodass keine Hemmungen entstehen können.
Pastelltöne
Zu Pastelltönen solltest du unterdessen greifen, wenn du ein besonders jugendliches und fröhliches Image vertrittst. Diese dezenten Farben helfen dir, eine gewisse Leichtigkeit auszustrahlen, welche direkt die Stimmung hebt. Pastelltöne haben jedoch auch ihre Tücken, da sie für manche als recht inaktive Farben gelten.
Kräftige Grundfarben
Diese satten Farben sind wesentlich leichter zu erkennen und werden auch gerne als laut beschrieben. Dadurch erzeugen sie schnell ein Gefühl von Aktivität.
Achtung: Hier geht es darum, wie einzelne Farbgruppen wirken. Durch die geschickte Kombination dieser Gruppen kannst du gleich mehrere Eigenschaften von dir zum Ausdruck bringen. Gemäß der Farbpsychologie würde zum Beispiel eine Kombination von Pastelltönen mit satten Grundfarben zeigen, dass du sowohl jugendlich, als auch aktiv bist. Wenn du folglich kombinierst, um deine Karrierefarben zu finden, solltest du aus verschiedenen Farbgruppen wählen.
Karrierefarben im Einzelnen
Farben werden jedoch nicht nur einer bestimmten Gruppe zugeordnet, sondern besitzen ebenfalls ihre ganz individuelle Bedeutung. Find hier heraus, wofür die einzelnen Farben stehen und nutze die Farbpsychologie für dich.
Weiß
Symbolisiert die Unschuld, Reinheit, Frieden und Erhabenheit. In der Werbung wird die Farbe zudem gerne verwendet, um auf eine kühlende sowie lindernde Wirkung zu verweisen. Zudem soll damit gezeigt werden, dass ein Produkt „frei von“ etwas (z. B. Zusatzstoffen) ist.
Gelb
Stimulierende sowie alarmierende Farbe, die gleichzeitig Aktivität, Jugend und Wärme ausstrahlen kann. Hier musst du genau auf den Gelbton sowie die Kombination mit anderen Farben achten.
Orange
Gemäß der Farbpsychologie steht diese Farbe für Aktivität, Kreativität, Geselligkeit und Gesundheit. Zudem hat diese Farbe eine besonders aufheiternde Wirkung. Hier gilt es bei der kulturellen Bedeutung aufzupassen: Orange ist die Farbe der offiziellen Würdenträger in China und hat in den Niederlanden zusätzlich die Bedeutung von Freiheit. Daher gilt es zu bedenken, wofür die Farbe eingesetzt wird.
Rot
Bei Rot handelt es sich um eine dynamisierende sowie polarisierende Farbe mit einer erheblichen Signalwirkung. Abgesehen von den bekannten Assoziationen wie Liebe, Energie, Kraft und Leidenschaft ist sie ebenfalls die Farbe von Wut, Hass, Aggressivität, Gefahr und Zorn.
Sonderfälle: Purpur ist eine Farbe, die Macht repräsentiert. Rosa unterdessen steht in seinen Abstufungen für Jugendlichkeit, ein Bedürfnis nach Schutz und das Mädchenhafte.
Violett
Lila wird von manchem gerne als die Farbe der verzweifelten Frau angesehen – weit gefehlt. Extravaganz, Macht, Luxus und Reichtum sind die Eigenschaften, welche mit Violett ausgestrahlt werden.
Grün
Die Farbe der Hoffnung hat zudem eine beruhigende Wirkung und zeugt sowohl von Jugend, Leichtigkeit und Frische. Überdies hinaus wird Grün gerne dafür verwendet, um einen Bezug zur Natur herzustellen.
Blau
Kälte, Sachlichkeit, Vertrauen, Intelligenz, Aktivität, Distanz, Autorität und Wissen – wer sich der Farbe Blau bedient, möchte genau das ausstrahlen. Dabei werden alle diese Eigenschaften immer positiv und wenig bedrohlich durch die Farbe symbolisiert.
Braun
Diese Naturfarbe zeugt von Geborgenheit, Reife, Abenteuerlust und Wärme. Wer einmal genauer darauf achtet, wird feststellen, dass vor allem Naturprodukte gerne auf Braun in den unterschiedlichen Abstufungen mit Grün kombiniert bei der Verpackung zurück greifen, um auch dadurch die Verbundenheit zur Natur zu repräsentieren.
Grau
Bei Grau wird oft an das graue Mäuschen gedacht, welches ganz unauffällig sein Leben fristet. Das ist nicht einmal so weit hergeholt. Grau ist eine Farbe die dezent auf Seriosität verweist zugleich jedoch mit einem metallischen Schimmer Nüchternheit, Sachlichkeit und Kompetenz repräsentiert.
Schwarz
In der Farbpsychologie ist Schwarz ebenfalls eine recht ambivalente Farbe – gleichwohl die Physiker nun empört aufspringen und sagen, dass Schwarz keine Farbe ist. Zum einen ist Schwarz die Farbe für Trauer und Verlust, zum anderen verweist sie auf Reichtum, Macht, Ewigkeit, Strenge und Unsterblichkeit. Wer für sich selbst und seine Karriere auf Schwarz zurückgreifen möchte, sollte folglich vorsichtig sein, welchen Effekt er damit erzielen will.
Die Farbpsychologie in deiner Bewerbung
Bei deiner Bewerbung hast du zwei verschiedene Möglichkeiten, dein Design aufzuwerten:
- Du hältst dich an das Farbmuster des Unternehmens, bei dem du dich bewerben willst. Das kannst du zum Beispiel aufgreifen, indem du die Überschriften farblich markierst, oder für das Deckblatt ein spezielles Design entwirfst. Damit zeigst du, dass du dich farblich mit dem Unternehmen identifizieren kannst.
- Deine Bewerbung bekommt dein ganz eigenes Farbkonstrukt! Entscheide selbst, welche Charaktereigenschaften du wie in den Vordergrund stellen möchtest und wie deine Bewerbung dementsprechend aussehen soll. Gerne wird dabei zu Farben wie Blau und Grün gegriffen, wobei Schwarz an diesem Punkt zu den absoluten No–Gos gehört. Schließlich sollst du dir als Bewerber nicht schon vor dem Bewerbungsgespräch mehr Macht verpassen, als notwendig.
Welche Möglichkeit du für deine Bewerbung nutzen möchtest, kannst du ganz deiner Kreativität überlassen. Verwende aber nicht die Farben eines konkurrierenden Unternehmens. In jedem Fall solltest du darauf achten, dass sich die Farben nicht mit denen deines Bewerbungsfotos beißen.
Die richtige Farbe für dein Bewerbungsfoto
Dein Bewerbungsfoto kann aufgrund der Farbwahl bereits viel über dich und deine Persönlichkeit aussagen. Du solltest auf der einen Seite positiv die Aufmerksamkeit des Personalers auf dich lenken, aber auf der anderen Seite durch den Rückgriff auf zu grelle Farben keinen negativen Eindruck hinterlassen.
Fazit
Mit der richtigen Farbwahl und dem Nutzen der Farbpsychologie kannst du bereits in deiner Bewerbung positive Akzente setzen. Zudem sendest du täglich mit der Wahl deines Outfits entsprechende Signale. Lass dir also die Chance nicht entgehen und nutze die Psychologie der Farben für deine Karriere!