Wer nicht zufällig ein visionäres Grundstück hinter dem Mond besitzt und selten einen Abstecher auf den Planeten Erde wagt, dürfte die Bedeutsamkeit der sozialen Medien für das 21. Jahrhundert erkannt haben. Ob im Privat- oder Berufsleben, wir sind weltweit verlinkt. Also, zumindest online. Bekanntschaften auf Reisen zu machen war gestern. Heute knüpfen wir im Netz Kontakte. Bewerbern kommt dieses Verhalten zugute. Ihre Aufgabe ist es eine Beziehung zu Personalentscheidern und möglichen Arbeitgebern herzustellen. Doch sind Social Media eine wahre Hilfe oder reine Zeitverschwendung bei der Jobsuche?
Wer sucht hier wen?
Anfang 2010 erlebten Social Media einen überwältigenden Aufschwung auf dem Arbeitsmarkt. Hierbei ging es um ihren reinen Nutzen. Unternehmen legten ihr Augenmerk dabei auf das Social Media Recruiting und versuchten Bewerber verstärkt über Online-Dienste zu gewinnen. Employer Branding, Personalmarketing und Mitarbeiterrekrutierung standen an erster Stelle und sind noch heute die Hauptziele des Social Media Marketing von Unternehmen. Viele Unternehmen spezialisierten sich wiederum auf den Support des Social Media Recruitings anderer Betriebe und Blogs wurden von den neuesten Tricks und Trends überschwemmt. Lediglich die Bewerber schienen bis dato nicht aktiv am Rummel um die Einbindung der sozialen Medien beteiligt gewesen zu sein. Heute ist das anders. Bewerber mischen mit. Und das nicht zu knapp. Sie können sich aktiv, durch die Auftritte ihrer Wunschunternehmen in den sozialen Netzwerken, die wichtigsten Informationen einholen oder sich passiv online vorzustellen, um sich von ihnen finden zu lassen.
Informationsträger in sozialen Netzwerken
Die folgenden Social Media Bereiche sind attraktive Informationsträger für Bewerber:
Wenn man von sozialen Medien spricht ..dann ist Facebook im Gespräch. Unternehmen haben die Bereicherung ihres Personalmarketings durch das soziale Netzwerk erkannt. Bewerber profitieren von diesen Unternehmens-Profilen. Sie können ungezwungen Fragen posten, die Posts anderer Interessenten unter die Lupe nehmen und sich mit ihnen austauschen.
Sofern das Unternehmen sein Profil nicht durchweg als Online-Werbeanzeige nutzt und spannende Anregungen für den personellen Nachwuchs bereitstellt, kann Facebook ein informativer und unkomplizierter Helfer bei der Jobsuche sein.
Vor allem im deutschsprachigen Raum ist XING die Anlaufstelle für die Ausweitung von Geschäftsbeziehungen im Internet. Das Business-Netzwerk setzt auf das Kleine-Welt-Phänomen und versucht Freunde, mit Freunden, von Freunden, zusammenzubringen – über viele Ecken eben. Dieses System hat Erfolg und ist nicht nur für Geschäftsführer und Anzugträger von Bedeutung. Wer den Kontakt zu seinem Wunschunternehmen sucht und sich bemerkbar machen will, fängt bei XING an.
XING ist ein Muss bei der passiven Jobsuche. Bewerber können sich dort ein detailliertes Profil anlegen, dass ihre Persönlichkeit zusammenfasst und von Unternehmen bzw. Personalentscheidern eingesehen werden kann. Passt das Profil zu der Suchanfrage eines Personalers, dann ergibt sich unter Umständen ein persönliches Jobangebot per E-Mail.
Über XING können darüber hinaus direkte Ansprechpartner aus den relevanten Abteilungen der Wunschunternehmen ausfindig gemacht werden. Es ist weiterhin möglich, sich anzeigen zu lassen, ob Kontakte aus dem eigenen Bekanntenkreis im Wunschunternehmen tätig sind. Neben einem persönlichen Ansprechpartner ist somit auch das berüchtigte Vitamin B abrufbar.
Corporate Blogs
Unter Corporate Blogs werden firmeninterne Blogs bezeichnet. Diese sind oft direkt auf der offiziellen Website des Unternehmens abrufbar und enthalten Beiträge über aktuelle News sowie anderweitige Themen rundum den Betrieb. Als klassische Informationsträger informieren sie Interessenten über den beruflichen Alltag und Weiterbildungsmöglichkeiten vor Ort. Manche Unternehmen tendieren jedoch dazu ihren Corporate Blog als reine Werbemaßnahme zu nutzen. Wie „ehrlich“ das Unternehmen dort wirklich dargestellt wird, sollte stets infrage gestellt werden.
Social Media haben ihr Informationsverhalten in den letzten Jahren massiv verändert, sowohl auf Arbeitgeber- als auch auf Bewerberseite. Somit tragen sie zu einer erhöhten Transparenz des Arbeitsmarktes bei und sind zu einem essenziellem Bestandteil bei der Jobsuche geworden. Wer sich ein genaues Bild vom Unternehmen machen will, sollte jedoch stets versuchen hinter die Fassade von möglichen Werbemaßnahmen zu blicken.