Du bist auf der Suche nach dem richtigen Studium für dich und Sport zählt zu deinen Leidenschaften? Warum nicht über ein Sportstudium nachdenken? Doch ist es nicht wie bei anderen Studiengängen – einfach bloß bewerben reicht hier nicht aus.
Der Sporteignungstest muss als erste Hürde überwunden werden. Aber auch der bestandene Eignungstest badet eine schlechte Abinote nicht aus – die zählt nämlich an den meisten Universitäten nach wie vor.
Zum Studium:
Der Sporteignungstest
Es gibt keinen einheitlichen Eignungstest an den unterschiedlichen Universitäten und Hochschulen. Doch kann man sagen, dass jeder Test und somit jede Uni hohe Ansprüche an ihre Bewerber stellt und die Durchfallquoten dementsprechend bei 50 – 60% liegen.
Doch ein großer Teil davon sind schlichtweg die Leute, die sich nicht ausreichend bis gar nicht auf die Prüfung vorbereitet haben. Denn Vorbereitung ist – wie bei so vielen Prüfungen – alles!
Geprüft wird ein breites sportliches Spektrum: Kraft, Koordination, Beweglichkeit, Schnelligkeit, Ausdauer. Diese werden in 10-20 Einzeldisziplinen von Prüfern der Universität genau beobachtet und beurteilt. Du musst dich also sowohl auf Leichtathletik, Turnen, Schwimmen und Ausdauerlauf vorbereiten, aber genauso auf die Mannschafts- und Rückschlagspiele.
Dass jemand in allen Bereichen ein Profi ist, sollte recht selten vorkommen, weshalb die meisten Bewerber sich intensiv auf die geprüften Bereiche vorbereiten müssen und jeder seine Einzeldisziplin hat, die ihm bis zum Schluss besonders schwerfällt. Jedoch ist dies kein Grund zum Verzweifeln, denn an den meisten Unis darf man ein Defizit haben, also eine Einzelprüfung nicht bestehen. Und außerdem kann man den Sporteignungstest auch mehrmals antreten, wenn es nicht direkt beim ersten Versuch klappen sollte.
Trotzdem solltet ihr stets gut vorbereitet in die Prüfung gehen – das schnelle Ausscheiden wegen fehlender Vorbereitung ist für euch und auch für die Uni nicht von Interesse. Daher bieten die meisten Universitäten verschiedene Möglichkeiten an, sich optimal vorzubereiten: Von ausführlichen Lehrvideos, den häufigsten Fehlerquellen bis hin zu Übungstagen. Diese werden oftmals von Studenten durchgeführt, die bereits einige Semester im Sportstudium hinter sich haben und euch somit wertvolle Tipps für die Sporteignungsprüfung und das Studium an sich geben können.
Der bestandene Sporteignungstest besitzt meist eine Gültigkeit von 1,5 – 3 Jahren. Ihr könnt euch also mehrmals bewerben, ohne jedes Mal die Prüfung erneut ablegen zu müssen. Außerdem solltet ihr euch darüber informieren, an welchen Unis der Test ebenfalls anerkannt wird. Denn es gibt durchaus Universitäten, die nicht nur Absolventen ihres eigenen Eignungstests annehmen, sondern eben auch die anderer Unis. Besonders flexibel ist hier die Sporteignungsprüfung in Bayern, BaySPET, mit der ihr euch an allen bayerischen Universitäten bewerben könnt.
Numerus Clausus – NC
Der NC liegt meistens zwischen 2,0 und 2,7 – befindest du dich mit deinem Abiturdurchschnitt also in diesem Bereich, sollte es kein Problem sein, irgendwo einen Studienplatz zu bekommen. Aber: nicht bei allen Universitäten oder Hochschulen kommt es auf die Abiturnote an!
So werden zum Beispiel an der Uni Göttingen oder der TU München die Noten oder Punkte anders berechnet, indem mehr Fokus auf die „relevanten“ Noten wie Sport, Biologie, Mathematik oder Chemie gelegt wird. Oder auch die Uni Berlin, welche sportbezogene praktische Erfahrungen wie Praktika oder Vereinsarbeit positiv bewertet.
Die verschiedenen Sport-Studiengänge
Genauso wie in anderen Bereichen auch, gibt es mittlerweile viele verschiedene Studiengänge im Sportstudium, um bestimmte Schwerpunkte zu setzen. Wir haben euch einige Studiengänge aufgelistet:
- Sportwissenschaft / Sportwissenschaften
- Sport auf Lehramt
- Sportmanagement
- Sportkommunikation
- Sport- & Eventmanagement
- BWL mit Schwerpunkt Sportmanagement
- Sportpsychologie
- Sportökonomie
- Sportjournalismus
- Sport und Gesundheit
- Sport und Leistung
- …
Eure Studienwahl beeinflusst natürlich die späteren Berufsaussichten, da ihr euch auf bestimmte Arbeitsbereiche mehr oder weniger festlegt. Allerdings müsst ihr an den meisten Unis erstmal ein Grundlagen- oder Basisstudium absolvieren und euch erst im späteren Verlauf des Studiums für einen Schwerpunkt entscheiden.
Wo studieren?
Grundsätzlich könnt ihr ein Sportstudium deutschlandweit absolvieren. Begrenzt ist es natürlich dadurch, wo ihr den Eignungstest besteht und an welchen Unis dieser anerkannt wird. Außerdem solltet ihr euch schon einmal Gedanken darüber machen, wo es am Ende des Studiums beruflich ungefähr hingehen soll. Denn an vielen Universitäten könnt ihr euch bereits bei der Wahl des Studiengangs spezifizieren.
Allerdings gibt es deutschlandweit nur eine einzige Sporthochschule, die sich ausschließlich dem Themenfeld Sport und Bewegung widmet: Die Deutsche Sporthochschule Köln, auch bekannt als dshs oder SpoHo. Dort seid ihr also ausschließlich mit anderen Sportstudenten auf dem Campus der SpoHo und dadurch verfolgen natürlich alle weitestgehend die gleiche Leidenschaft und Interessen.
Aber egal wo ihr das Sportstudium in Angriff nehmt, steht ihr nach dem Bachelor oder Master vor der Frage, im welchem Berufsfeld ihr arbeiten wollt. Im folgenden Abschnitt verschaffen wir euch einen ersten Überblick über die möglichen Berufe nach dem Sportstudium.
Berufsaussichten nach dem Sportstudium
Je nach Studiengang oder Schwerpunkt spezialisiert ihr euch natürlich für bestimmte Berufsfelder in der Sportbranche. Ein sich selbst erklärender Bereich ist die Arbeit als Sportlehrer, welche nach Sport auf Lehramt folgt. Dies ist allerdings auch der einzige Studiengang, der weitestgehend so eindeutig festlegt, wohin es danach beruflich geht.
Ein weiteres breites Feld entsteht durch Sportmanagement und -kommunikation. Dabei arbeitet ihr später im wirtschaftlich orientierten Bereich der Sportbranche: Zum Beispiel im Marketing, Vereins-/ Verbands- oder Einzelpersonenmanagement, Öffentlichkeitsarbeit oder auch im Eventmanagement für Sportveranstaltungen.
Ebenso gibt es die Arbeit als Sportjournalist im Fernsehen, Radio, Sportvereinen oder Medienagenturen, welche auf das Sportjournalismusstudium folgt.
Wenn ihr euch durch Sport und Gesundheit oder Sportpsychologie mehr auf den gesundheitlichen oder therapeutischen Bereich fokussiert, könnt ihr natürlich in direkter Zusammenarbeit mit Patienten oder Sportlern arbeiten. Aber auch leitende Positionen oder forschende und lehrende Tätigkeiten sind möglich.
Wie ihr seht, ist die Sportbranche mannigfaltig aufgestellt, wodurch jeder seinen Bereich und Traumjob finden sollte. Seine Leidenschaft für Sport zum Beruf zu machen, klingt somit nicht nur verlockend, sondern ist durch die passenden Studiengänge und Berufsaussichten tatsächlich möglich. Nehmt also Motivation und Mut zusammen, bereitet euch ordentlich vor und stellt euch der Sporteignungsprüfung!