Das Leben eines Studenten ist bekanntlich ein Traum. Morgens geht es gelassen zur Uni, dann werden die anliegenden Kurse besucht bzw. durchschlafen, sofern der Stoff nicht relevant für bevorstehende Prüfungen ist und die Party der letzten Nacht keinen Zeitraum für eine ausgiebige Erholung gewährleisten konnte. Während die abschließenden Module des Tages beginnen, wird kurzer Hand blau gemacht, um nach Hause zu kommen und sich für die nächste Feier, welche bis in den frühen Morgen andauern wird, zu rüsten.
Diese Vorstellung beinhaltet jedoch nur die halbe Wahrheit. Früher mag dies vielleicht zugetroffen haben und die Versuchung eines Langzeitstudiums ausgemacht haben, heutzutage weht allerdings häufig ein anderer Wind, der den Studenten weitaus mehr abverlangt. Hohe Studiengebühren, die anfallenden Unkosten für den eigenen Lebensunterhalt und kleine Belohnungen, wie ein Snack zwischendurch oder der Eintritt in einen Club, bezahlen sich nicht von selbst.
Daher müssen viele Studenten auf Studentenjobs ausweichen, um sich nicht nur das Studium, sondern auch ihr Privatleben finanzieren zu können. An diesem Punkt wird das Bild des leichten Studentenlebens um 180 Grad gedreht und wird zu einem Akt am Trapez zwischen Leistungsdruck und der Behauptung der schwierigen Umstände im Alltag. Doch welche Nebenjob gibt es und wie lassen sich diese mit dem Studium vereinbaren? Wir haben für euch alle Tipps und Fakten zusammengetragen, für ein erfolgreiches Jobben neben dem Studium!
Minijob vs. Werkstudent
Minijob | Werkstudierender |
Hierunter wird eine geringfügige Beschäftigung verstanden. | Als Werkstudierender arbeitest du in einem Unternehmen während deines Studiums. |
Mit einem Minijob wirst du nicht mehr als 450 Euro im Monat verdienen und keine Steuern zahlen. (Bis auf die gesetzliche Rentenversicherung) | Es ist vorgeschrieben, dass du während des Semesters nicht mehr als 20 Stunden pro Woche arbeiten darfst. (für die Semesterferien gelten andere Bedingungen). |
Lässt du dich von der Rentenversicherung befreien, hast du später weniger Rentenansprüche, jedoch ein höheres Einkommen. | Im Idealfall sollten deine Aufgaben mit dem Studium zusammenhängen. So hast du schon einmal einen Fuß in der Tür des Berufslebens. |
Welche Voraussetzungen braucht es um neben dem Studium zu arbeiten?
Bevor sich ein Student für einen passenden Nebenjob entscheidet, sollte er sich fragen, ob ein solcher überhaupt für ihn zu bewältigen ist. Hierbei kommt es nicht nur auf den Willen an, sondern ebenfalls auf die Ausgangssituation, in der sich der Student momentan befindet. Wenn sich ein Student, welcher über einen Nebenjob nachdenkt, erst im 1. Semester befindet, sollte er sich die Frage stellen, ob er die Lage gut genug einschätzen kann, um sich bereits jetzt einen Plan für ein Studium samt parallelem „Jobben“ zurechtzulegen.
In der Regel ist dem natürlich nicht so. Die aktuellen Leistungen des Studenten spielen dabei ebenfalls eine Rolle. Egal, wie und wofür der Student sich letztendlich entscheidet, das Studium sollte immer zuerst kommen. Wenn der Student nun sehr interessiert an seinem Fachgebiet ist, aber keine guten akademischen Leistungen hervorbringt, sollte er sich ernsthaft überlegen, ob er seine Situation zusätzlich durch eine Nebentätigkeit erschweren will.
Der Zeitfaktor ist abschließend nicht wegzudenken. Ist es quasi unmöglich für den Studenten, einen Job und sein Studium in seinem Alltag zu vereinen, sollte er von dieser Idee auch in diesem Fall Abstand nehmen. Letztendlich würde nur beides unter dem zeitlichen Druck zerbrechen.
TIPP: Das Wohlbefinden des Studenten ist am wichtigsten. Es sollte immer gewährleistet sein und nie auf Kosten von einem Nebenjob geopfert werden. Jeder Student weiß selber, wie viel Verantwortung er zur gleichen Zeit verträgt, daher ist es wichtig, zuallererst sich selbst zu fragen, ob eine Nebentätigkeit sinnvoll ist oder sie schlichtweg zu viel desGuten wäre.
Wie vereinbare ich das Jobben mit dem Studium?
Die richtige Balance zwischen dem Studium und dem Nebenjob zu finden ist nicht einfach. Studentenleben, Job und Privatleben bilden dabei eine Lebensweise, welche selten durchgehalten werden kann, ohne in einem von ihnen Abstriche machen zu müssen. Das Studium und der Job gehen natürlich vor das Feiern und Verabreden mit Freunden, daher leidet das Privatleben oft am meisten unter dem zusätzlichen „Jobben“.
Wer in seinem Job nebenbei bis ans Limit geht, um so viel Gehalt wie möglich mitzunehmen, vernachlässigt jedoch häufig das Studium bzw. das Lernen. Gleichzeitig ist ein bestehendes Studium, neben dem Job, vielen Arbeitgebern ein Dorn im Auge, da sie die Fähigkeit der Studenten anzweifeln, auf der Arbeit stets bei der Sache zu bleiben. Hier sind durchweg Organisationstalent und Flexibilität gefragt, doch die Lage ist auch für stark belastete Studenten nicht hoffnungslos.
TIPP: Es gibt eine Möglichkeit, welche alle Verpflichtungen unter einen Hut bringt und das Privatleben nicht vernachlässigt, doch auf den ersten Blick komisch klingt: Wer sich mehr Freiheit wünscht stellt sein Studium hinten an. Dabei geht es nicht um Faulheit oder zu viel Stress, sondern das einfache Hinauszögern des Studiums. Schließlich ist niemand verpflichtet das Studium in seiner Regelzeit abzuschließen.
Weiterhin ist es empfehlenswert nach einem Nebenjob zu suchen, welcher in irgendeiner Form zum bestehenden Studium passt, da er somit nicht nur praktisch ist, sondern später zudem als Referenz in der Bewerbung für den ersten richtigen Job verwendet werden kann. Außerdem wird dieser Sachverhalt auch den Arbeitgeber des Nebenjobs milde stimmen, da er dadurch erfährt, dass der Bewerber sich für den Beruf motivieren kann und eine qualifizierte Aushilfe darstellt.
Wie finde ich einen Nebenjob?
Für die erfolgreiche Suche eines Nebenjobs empfiehlt es sich, die eigene Initiative zu ergreifen. Häufig werden diverse Nebenjobs am schwarzen Brett oder der Homepage deiner Universität ausgeschrieben. Zudem ist es gut möglich, dass deine Universität eine Jobvermittlung für Studierende hat. Aber auch bei Jobagenturen ist es möglich befristete Stellen zu finden. Besonders auf das Thema Minijob spezialisierte Jobagenturen können hierbei besonders hilfreich ein.
Die Frage nach dem Geld
Die meisten Studierenden arbeiten in Minijobs oder als Werkstudierende auf einer Basis von insgesamt 450 Euro im Monat. Ein wesentlicher Vorteil ist die Tatsache, dass dein Einkommen abgabefrei ist, solange es nicht 450 Euro im Monat übersteigt.
Bekomme ich noch Kindergeld?
Du kannst Kindergeld bis zu deinem 25. Lebensjahr beziehen, vorausgesetzt Du befindest dich bis zu deinem 25. Lebensjahr noch in einer Ausbildung.
Bekomme ich noch BAföG
Grundsätzlich wird dein Einkommen auf den BAföG-Bedarf angerechnet. Das bedeutet, dass du je nachdem wie viel du verdienst, auch weniger BAföG bekommt. Insgesamt bleiben dir ungefähr 5400 Euro anwendungsfrei, was bedeutet, dass du ein monatliches durchschnittliches Einkommen von 450 Euro verdienen darfst. Beläuft sich dein Nebenjob also auf einer 450 Euro Basis, dann musst du dir keine Gedanken machen!
Welche Krankenkasse benötige ich?
Allgemein lässt sich sagen, dass bei der Krankenversicherung gilt, dass bis zu dem 25 Lebensjahr Du über die Familienversicherung von Beiträgen automatisch befreit bist. Dafür musst du weniger als 435 Euro durchschnittlich auf selbstständiger Basis bzw. 450 Euro im Monat in einem Minijob verdienen.
Die Alternative zum Jobben – der Berufseinstieg
Wen Du zu dem Entschluss kommt, dass eine vermeintliche Nebentätigkeit nicht für dich in Frage kommt, Du aber dennoch dringend Geld verdienen muss, kannst Du dich erst einmal direkt in das Berufsleben wagen und etwas Geld auf die hohe Kante schaffen. Mit dieser Entscheidung muss jedoch niemand, mit seinem Wunsch zu studieren, abschließen. Ein beliebter Zeitpunkt für diesen Schritt ist der Bachelor-Abschluss.
Soll das Studium letztendlich mit einem Master-Abschluss enden, kannst Du zuallererst einen Job annehmen, ohne wichtige Phasen des Studiums zu verpassen oder deine akademischen Leistungen zu gefährden. Diese berufliche Auszeit kann auf viele Weisen positiv für das eigene Studium genutzt werden. Nach einem sechsmonatigem Angestelltenverhältnis in einem Betrieb, ist es zum Beispiel möglich Teilzeitarbeit zu beantragen und sein Studium somit neben der Arbeit fortzusetzen.
Zwei weitere Optionen wären in diesem Fall ein Fernstudium oder der Besuch einer Abendschule. Da die meisten Fernstudenten nebenbei sogar in einer Vollzeitbeschäftigung tätig sind, handelt es sich dabei um die finanziell lukrativste Lösung. Abschließend gibt es eine Studienart, welche den finanziellen Aspekt und die akademische Laufbahn direkt in ihrem Konzept vereint.
Zusammenfassung
Zusammenfassend lässt sich demnach festhalten, dass es sehr viele Nebenjobs gibt, die ein kleines Einkommen neben dem Studium ermöglichen. Jedoch sollte man sich vorab, ausführlich mit der Thematik des Arbeitens neben dem Studium auseinandersetzten. Das nachhaltige Nutzen–Kosten-Management sowie eine ausgewogene Work-Life-Balance sind zwingende Voraussetzungen, um den hohen Arbeitsaufwand und den damit einhergehenden Stress auszugleichen.*
Tipp: Weitere Informationen zum Thema findest du auf besser-bilden.de.
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*Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird in dem vorliegendem Artikel die gewohnte männliche Sprachform bei personenbezogenen Substantiven und Pronomen verwendet. Dies impliziert jedoch keine Benachteiligung des weiblichen Geschlechts, sondern soll im Sinne der sprachlichen Vereinfachung als geschlechtsneutral zu verstehen sein.