Durchschnittlich 140.000 Menschen entschließen sich jährlich in Deutschland dazu, der Arbeit im Ausland nachzugehen. So lautet die Zahl einer OECD-Studie. Demzufolge ist Deutschland eines der 5. größten Auswandererländer. Grund genug für uns, dich mit entsprechenden Tipps zu versorgen!
Es gibt verschiedene Gründe, warum du dich dazu entscheidest, dein Glück in der Ferne zu suchen: die Familie, Gesundheit, Fernweh oder Abenteuerlust. Wenn du beschließt im Ausland zu arbeiten, stehst du vor einer gewaltigen Anzahl an Fragen und Aufgaben. Du musst dich für ein Land entscheiden, die kulturellen Gepflogenheiten kennen, dort eine Unterkunft sowie Arbeit finden, prüfen, ob deine Berufsqualifikation anerkannt wird, die Sprache auffrischen und, und, und.
Um dir unterstützend zur Seite zu stehen, haben wir ein paar nützliche Tipps gesammelt, damit deiner Karriere auch bei der Arbeit im Ausland nichts im Wege steht!
Arbeiten im Ausland: Welche Möglichkeiten habe ich?
Wenn du dich für die Arbeit im Ausland entscheidest, musst du nicht direkt alle deine Wurzeln in der Heimat kappen. Stattdessen kannst du dir auch andere Angebote zunutze machen, die deine Sehnsucht nach der Fremde erst einmal zufriedenstellen. Insgesamt bieten sich dir die folgenden Alternativen zum Auswandern:
Work and Travel
Work and Travel ist die Alternative für diejenigen, die gerne weltweit berufliche Erfahrungen sammeln möchten, während sie zugleich das fremde Land erkunden können. Besonders beliebt bei dieser Alternative, die sehr gerne Studenten nutzen, sind Länder wie Neuseeland, Australien und Kanada. Du erhältst ein spezielles Visum, das sogenannte Working-Holiday-Visum, in dessen Rahmen du nicht nur anheuern kannst, sondern zugleich etwas von der Welt siehst.
Achtung: Bei einer Work and Travel Reise wirst du nicht die hochkarätigen Businessjobs bekommen, sondern primär zeitlich begrenzte Aushilfsjobs.
Für wen geeignet: Work and Travel eignet sich besonders gut für frischgebackene Abiturienten, die auf den Studienbeginn warten, oder für Studenten, die die Zeit der Semesterferien nutzen wollen.
Expatriate Dasein
Bereits in einem früheren Artikel haben wir dir gezeigt, was ein Expatriate ist. Der Vorteil ist, dass du fremde Länder und Kulturen im alltäglichen Leben und nicht als Tourist kennenlernst. Ebenso hast du einen festen Job in dem Land, wenn auch nur für eine begrenzte Zeit, und kannst von den sogenannten Expatriate-Benefits profitieren. Dennoch musst du dich im Vorfeld genau über Einreise-, Zoll- und Aufenthaltsbestimmungen informieren. Wichtige Regelungen, vor allem für dich rechtliche Belange (Arbeitsrecht, Steuerrecht, Sozialversicherung), musst du vorher genau prüfen.
Achtung: Um im Ausland in seinem eigentlichen Job zu arbeiten, bietet sich das Dasein als Expatriate definitiv für dich an. Bedenke aber auch, dass du sehr wahrscheinlich mit deiner Familie von A nach B ziehst. Entsprechend gilt es, wirklich alle Beteiligten bei der Entscheidung mit ins Boot zu holen.
Für wen geeignet: Als Expatriate für ein Unternehmen musst du flexibel, offen und anpassungsfähig sein – ebenso wie deine Familie, solltest du schon eine gegründet haben. Dementsprechend eignet sich das Dasein als Expatriate am besten für Arbeitnehmer, die die Familienplanung noch nicht abgeschlossen haben.
Leonardo Da Vinci / Erasmus +
Das Erasmusprogramm ist gerade vielen Studenten als die Möglichkeit bekannt, im Ausland an Partner-Universitäten ein Auslandssemester zu absolvieren. Erasmus + hingegen richtet sich ausschließlich an Menschen, die eine abgeschlossene Berufsausbildung und / oder ein abgeschlossenes Studium vorweisen können. Du bewirbst dich über das Projekt direkt bei den Firmen und kannst für die Dauer von mindestens 2 Wochen bis maximal 6 Monaten im Ausland arbeiten. Stellenangebote für die Projekte findest du zum Beispiel auf der Seite der „Nationalen Agentur Bildung für Europa beim Bundesinstitut für Berufsbildung“. Mögliche Destinationen sind die 28 EU-Mitgliedstaaten zuzüglich der Türkei, Liechtenstein, Norwegen und Island. Der Vorteil ist, dass du – abhängig von deinem Aufenthaltsort – mit finanzieller Unterstützung durch das Programm rechnen kannst. Wer sich jedoch für Erasmus + entscheidet und sich in einem festen Beschäftigungsverhältnis befindet, der muss vorher die Absprache mit seinem Vorgesetzten suchen.
Achtung: Dieses Programm ermöglicht dir eine Arbeitserfahrung im Ausland, die du natürlich als Referenz angeben kannst. Aber es handelt sich dabei nicht um eine dauerhafte Festanstellung!
Für wen geeignet: Erasmus + hat keine Altersbegrenzung und steht daher jedem mit einer abgeschlossenen Ausbildung oder einem abgeschlossenen Studium offen. Du solltest lediglich die Landessprache gut beherrschen.
Ins Ausland gerne – aber wohin genau?
Für dich steht fest: Du möchtest im Ausland arbeiten! Jetzt bleibt aber die große Frage, in welchem Land du arbeiten möchtest. Die Entscheidung für oder gegen ein Land solltest du gut abwägen, denn lediglich ein „Ich will dahin, wo es warm ist!“ bringt dich nicht weiter.
Option = 0. Die Firma entscheidet
Wenn du dich für die Arbeit im Ausland entscheidest und für dich der Weg des Expatriaten feststeht, dann bleibt dir in den meisten Fällen wenig Spielraum. Expatriaten erhalten von ihrem Unternehmen ein Angebot im Ausland und gehen dann dahin. So einfach wird eine Wahl getroffen.
Option 1: Die Kopfentscheidung
Wenn du selbst wählen kannst, hast du zwei Möglichkeiten, um dich für mindestens ein Land zu entscheiden. Zum einen kannst du im Vorfeld alle wichtigen Aspekte herausfiltern, die gegeben sein müssen und darauf basierend dann entsprechend ein Land auswählen. Da hierbei deine Vernunft der größere Entscheidungsträger ist, nennen wir das die Kopfentscheidung.
Folgende Fragen kannst du dir für deine Entscheidung stellen:
- Spreche ich die Landessprache?
- Wenn nicht: Will ich die Sprache überhaupt erlernen?
- Wie sieht die politische Lage in dem jeweiligen Land aus?
- Welche Einreisebestimmungen gibt es?
- Wie werden die Jobs in dem Land bezahlt?
- Wie hoch ist der durchschnittliche Mietspiegel?
- Kann ich die Miete mit meinem Job entsprechend bezahlen?
- Gibt es rechtliche Bestimmungen, die ich als Arbeiter zunächst zu erfüllen habe?
- Kann ich diese Richtlinien erfüllen?
- Wie sieht es mit den Versicherungen sowie dem Versicherungsschutz in dem Land aus?
Sobald du beschließt mit deiner Familie ins Ausland zu gehen, sollten auch die folgenden Fragen deine Entscheidung maßgeblich mit beeinflussen:
- Kann mein Partner/meine Partnerin in dem Land ebenfalls gut Arbeit finden?
- Wenn du Kinder hast: Wie sieht es mit den Schulen aus? Gibt es dort auch deutschsprachige Schulen?
- Wie sehen die kulturellen Gepflogenheiten aus? Kann sie wirklich jeder erlernen?
Bei diesen Fragen handelt es sich nur um eine kleine Auswahl. Allein schon die Frage, ob du innerhalb von Europa, beziehungsweise innerhalb der Europäischen Union bleiben möchtest, gilt es von vornherein zu klären, da gerade dann andere Bestimmungen zum Beispiel im Versicherungsschutz auf dich zukommen. Näheres dazu erfährst du dann im zweiten Teil von „Arbeiten im Ausland“.
Option 2: Wofür schlägt dein Herz?!
Die zweite Option setzt genau am anderen Ende an. Die Fragen für deine Kopfentscheidung musst du im Nachhinein so oder so klären. Doch nun hast du eine ganz andere Wahl: Wo wolltest du schon immer einmal arbeiten?
Wenn du für deine Entscheidung selbst ungebunden bist, dann hast du die Chance, dein Traumziel ohne weitere Rücksichtsnahmen zu finden! Für den Fall, dass du aber genau jetzt nicht weißt, was dich reizt, gibt es kleine Entscheidungshilfen. Zum Beispiel kann dir dieses kleine Quiz der Firma Viking, zu finden auf dem entsprechenden Blog, bei deiner Entscheidung helfen.
Option 3: Lass dir helfen!
Du kannst dich einfach nicht entscheiden, denn jeder Teil von dir hat seine ganz eigene Meinung. Das ist keine Seltenheit im Leben. Für diesen Fall gibt es spezielle Beratungsstellen, die dir bei deiner Wahl und bei deinen Fragen zur Seite stehen. Wo genau du diese Stellen findest, erfährst du hier.
Natürlich sind mit diesen Ratschlägen noch nicht alle offenen Fragen beantwortet. Alle weiteren Tipps für dich folgen in unserem zweiten Teil zu dem Thema Arbeit im Ausland!