Was kommt nach dem Bachelorstudium?

Absolventin
Jungabsolventin vor einer Tafel
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Die letzte Klausur ist überstanden, die Bachelorarbeit geschrieben und das Abschlusszeugnis liegt bereit. Neben Freude über das Geleistete werden viele Absolventen in diesem Moment auch von Gefühlen der Angst und Unsicherheit überwältigt. Wie geht es nach dem Studium weiter? Master oder Berufseinstieg? Praktikum, Trainee oder Direkteinstiegt? Oder sollte ich die Entscheidung doch lieber vertagen und erst mal eine Auszeit nehmen?
Die Möglichkeiten nach dem Bachelorstudium sind vielseitig, ebenso ihre Vor- und Nachteile.

Masterstudium

Der Bologna-Prozess hatte das feste Ziel, vom Diplomstudium zu den Abschlüssen des Bachelors und Masters überzugehen,  wobei das ursprünglich aus den USA stammende System das Durchlaufen beider Abschlüsse vorsieht. Durchgesetzt hat sich die Theorie in der Praxis jedoch noch nicht vollkommen. Viele Bachelorabsolventen zweifeln, ob sich eine weitere zweijährige Investition in die theoretische Bildung, ohne Einkommen und Praxiserfahrung wirklich lohnt. Vorteil des Masterstudiums ist die Möglichkeit, das Bachelorstudium zu Vertiefen und gleichzeitig einen Spezialisierungsschwerpunkt zu setzen. Die Frage nach der Sinnhaftigkeit dieser Vertiefung ist sowohl vom Grundstudium, als auch von Branche und angestrebter Position abhängig. Unschlagbar sind natürlich die weiteren zwei Jahre des Studentenlebens. Wohingegen ein Abendstudium dir die Möglichkeit bietet, den Masterabschluss berufsgeleitend zu machen.

Praktikum

Praktika sind eine gute Möglichkeit herauszufinden, ob das Studium in die richtige Richtung geht und einem die Theorie auch in der Praxis gefällt. Bevor du dich für einen speziellen Master entscheidest, bietet das Praktikum sozusagen eine letzte Überprüfungschance, ob du auf dem für dich richtigen Weg bist. Für den Berufseinstieg sind Praktika dahingehend geeignet, als das sie zeigen können, ob du dich in der Firma und der Abteilung wirklich wohlfühlst. Jedoch sind Praktikanten häufig schlecht bezahlt und werden aufgrund ihrer begrenzten Verweildauer im Unternehmen nicht als langfristige Ressource angenommen. Wenn du also vorhast, das theoretische Lernen mit dem Bachelorstudium abzuschließen, gibt es für den Berufseinstieg bessere Alternativen.

Traineeprogramm

Sowohl unter Unternehmen als auch unter Absolventen werden Traineeprogramme immer populärer. Trainees durchlaufen in der Regel im Rahmen des Programms verschiedene Abteilungen des Unternehmens und werden zusätzlich in speziellen Seminaren gecoachet und zu Netzwerkveranstaltungen mitgenommen. Diese Programme, die in den meisten Fällen zwischen 12 und 24 Monate dauern, haben zum Ziel die Führungskräfte bzw. die Spezialisten von morgen auszubilden. Ein Traineeprogramm bietet somit nicht nur Karrierechancen, sondern auch einen wunderbaren Einblick in die verschiedenen Abteilungen des Unternehmens und ist damit Berufseinstieg und Orientierungschance zugleich.

Gap Year

Als Au-Pair, im Rahmen eines Work-&-Travel-Programms, einer Sprachreise oder wirklich als Rucksacktourist in andere Länder reisen und seinen Horizont erweitern – das ist Sinn und Zweck eines Gap Years. Die Auszeit solltest du dementsprechend nicht (nur) zur Erholung von allen Lernanstrengungen nutzen, sondern vor allem zur persönlichen Entwicklung und Orientierung.

Letztendlich sollte dein Bauchgefühl entscheiden, welche Möglichkeit für dich persönlich die richtige ist. Und da die wenigsten Karrieren geradlinig verlaufen, gilt grundsätzlich: Nicht zu verrückt machen.

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