Den eigenen Hund im Büro dabei zu haben – das klingt für manch einen Hundebesitzer nach einem wahrgewordenen Traum! In manchen Unternehmen in Deutschland wird er bereits wahr. Was die Mitnahme von einem Vierbeiner mit sich bringt, erfährst du hier!
Den eigenen Hund mit zu sich auf die Arbeit nehmen – darfst du das?
Prinzipiell ja. Es gibt sogar Unternehmen, wie beispielsweise Google, die bereits in ihren Arbeitsverträgen die Erlaubnis zur Mitnahme von Haustieren gibt. Falls es jedoch keine entsprechenden vertraglichen Regelungen gibt, so musst du deinen Arbeitgeber im Voraus um Erlaubnis fragen. In größeren Unternehmen hat ebenfalls der Betriebsrat ein Mitbestimmungsrecht.
Nimm jedoch niemals deinen Hund mit zur Arbeit, ohne zuvor deine Kollegen um Erlaubnis gefragt zu haben! Dadurch kann es für dich schnell zu einer Abmahnung, im schlimmsten Fall sogar zu einer verhaltensbedingten Kündigung kommen.
Hunde im Büro haben? Wir sind doch kein Streichelzoo!
Argumente für einen Hund im Büro
Du hast Kollegen im Büro, die keine Vierbeiner am Arbeitsplatz haben wollen? Arbeitskollegen, die denken, dass ein Tier im Unternehmen nichts zu suchen hat, sondern nur für Chaos und Ablenkung im Job sorgt? Mit den folgenden Argumenten kannst du diesen Kollegen zuvorkommen:
- Ein Hund im Büro kann nachweislich das Stresslevel senken. Die Universität Buffalo hat in einer Studie Banker mit schlechten Blutwerten aufgrund von Stress in zwei verschiedene Testgruppen eingeordnet. Die eine Gruppe bekam Tabletten, die das Stresslevel reduzieren sollten. Hingegen wurde dem zweiten Personenkreis zur Stressreduzierung Hunde zugeteilt. Während die Probanden der ersten Gruppe ihre Werte nur marginal verbessern konnten, so sank das Stresslevel der zweiten Banker-Gruppe um ein Vielfaches.
- Teamspirit! Der Zusammenhalt der Kollegen wird durch einen Vierbeiner gestärkt, da sich das Team gemeinsam um ein Tier kümmern kann. Zudem gibt es über den Partner mit der kalten Schnauze gemeinsamen Gesprächsstoff und das Betriebsklima kann sich dadurch schnell verbessern.
- Schnelles Kennenlernen im Team untereinander. Je nach Größe des Unternehmens ist es kaum möglich, dass du jeden Kollegen kennst. Mit einem Hund an der Hand werden Kollegen jedoch schnell auf dich aufmerksam und kommen leicht über Fragen zu deinem Hund mit dir ins Gespräch.
- Ebenfalls gehen Hunde bedenkenloser auf Menschen zu, wodurch die Atmosphäre direkt aufgelockert wird und sich leicht ein Gesprächseinstieg finden lässt.
- Hunde lenken nicht ab, sie erhöhen sogar die Konzentration! Durch das zwischenzeitliche Streicheln des Hundes, kann Distanz zu den zu erledigenden Aufgaben gewonnen werden. Die Gedanken können neu gesammelt werden, sodass nach der kleinen Streicheleinheit wieder mit neuem Elan an die Aufgabe herangegangen werden kann.
- Hunde im Büro sorgen für Abwechslung. Herrchen und Frauchen müssen mit dem Bürohund Gassi gehen, der Wassernapf muss aufgefüllt und das Essen gegeben werden. Allein die Bewegung an der frischen Luft in der Mittagspause fördert die Gesundheit und sorgt wieder für einen klaren Kopf – sozusagen dein persönliches Workout bei der Arbeit!
- Den Hund von zu Hause mitzubringen sorgt für Ordnung. Jeder Kollege achtet automatisch mehr darauf, wo er wie sein Material lagert oder ob irgendwo noch Essen leicht zugänglich aufbewahrt wird. Schließlich möchte niemand, dass sein Schreibtisch zur Spielwiese des Hundes im Büro wird.
Du siehst, dass sich schnell viele Argumente für das Mitnehmen deines Hundes finden lassen. Allerdings gibt es einige Dinge, die du mit dem Hund im Büro zu beachten hast:
- Dein Hund sollte in jedem Fall gut erzogen sein. Abgesehen davon, dass er aufs Wort auf dich hört, empfiehlt es sich, dass er selbst leise Kommandos wahrnimmt und diese befolgt. Müsstest du jedes Mal durch das Büro brüllen, würdest du deine Kollegen nur unnötig von der Arbeit abhalten.
- Ist dein Hund gesund und frei von Parasiten? Lass dir zur Not die Bescheinigung von einem Tierarzt dazu geben. Insofern ein Kollege diesen Einwand erhebt, kannst du ihm mit der Bescheinigung direkt den Wind aus den Segeln nehmen. Schließlich wäre es unfair gegenüber den anderen Mitarbeitern, wenn du mit deinem Hund gleich noch einen Flohzirkus mitbringst.
- Schaffe einen Rückzugsort für deinen Vierbeiner. Hierzu eignet sich beispielsweise der Platz zu deinen Füßen unter dem Schreibtisch oder eine ruhige Ecke im Büro. Verdeutliche auch jedem Mitarbeiter, dass der Hund, sobald er sich in seinem Rückzugsort befindet, in Ruhe gelassen wird.
- Behalte geregelte Futterzeiten bei. Wenn du deinen Hund nicht jeden Tag mit ins Büro nimmst, bringst du dein Tier nur unnötig aus seinem Tagesrhythmus. Dies bedeutet wiederum vermeidbaren Stress, der deinen Hund aufwühlt. Dadurch wird schnell die Atmosphäre im Büro selbst angespannt.
- Dein Hund muss ein ruhiges, gelassenes Gemüt haben und darf kein territoriales Verhalten an den Tag legen. Insofern dein felliger Freund keines der genannten Attribute aufweist, eignet dieser sich nicht als Bürohund. Schnell wird in einem solchen Fall beim Klingeln des Telefons gebellt, Kunden oder Kollegen angeknurrt und letztlich traut sich im schlimmsten Fall keiner mehr ins Büro. So geschah es einer Arbeitnehmerin in Düsseldorf, die nach einem Gerichtsurteil ihren Hund nicht mehr mit ins Büro nehmen darf.