Feedback sowie Feedbackgespräche sind Grundsäulen im Leben. Darüber erfährt jeder eine gewisse Aufmerksamkeit seitens des Feedbackgebers und bekommt somit im gleichen Atemzug eine Anerkennung für seine Leistung. Allerdings spielt der Ton die Musik, wodurch Feedback nicht gleich Feedback ist.
Manch einem Arbeitnehmer graust es, sobald er das Wort Feedback, beziehungsweise Feedbackgespräch, zu hören bekommt. Ebenso bangt der ein oder andere Student davor, wenn nach der Präsentation die folgende Diskussion abgeschlossen ist und Anmerkungen zu dem Vortrag gemacht werden können. Doch auch im Privatleben sind die Worte „Wir müssen mal reden!“ nicht gerne gehört.
Auf der anderen Seite freuen wir uns darüber, wenn unser Handeln insofern auffällt, dass sich jemand Gedanken darüber macht und sie uns mitteilt – seien sie nun positiv, oder negativ. Letztlich dient es dazu, zu motivieren sowie zu optimieren. Das jedoch bei bezeichnenden Formulierungen, die auf ein eventuelles Feedback hindeuten, die Nackenhaare zu Berge stehen, liegt an bisher falsch gegebenem Feedback.
Aus diesem Grund ist es wichtig zu wissen, wie Feedback richtig gegeben wird.
Folgende Tipps und Tricks sollten dafür berücksichtigt werden:
- Bevor es an ein Feedbackgespräch geht, beziehungsweise, bevor dieses Gespräch losgeht, mit offenen Karten spielen. Wenn persönlich mit einem Kollegen oder Mitarbeiter ein Gespräch für eine Rückmeldung festgelegt wird, so ist es nur angemessen, dem Betreffenden zu sagen, was ihn erwartet. Ebenfalls ist es um ein Vielfaches besser, die Gesprächsstrategie offenzulegen. Ansonsten wird das Gegenüber zu nervös, konzentriert sich nicht richtig und das Gespräch hat nur wenig Sinn.
- Empathie entwickeln! Bevor Kritik geäußert wird, gilt es zu überlegen, was gesagt werden soll und vor allem, wie etwas gesagt werden soll. Ebenfalls ist es ratsam, sich in die Situation des Gegenübers hineinzuversetzen und nicht direkt die kritisierenden Worte auf die Person nieder schmettern zu lassen.
- Feedback am besten immer direkt geben. Wenn zu lange mit einer Kritik gewartet wird, ist keiner der Betroffenen in der entsprechenden Situation drin, wodurch dem Gedankengang des Feedback-Gebers nur beschwerlich gefolgt werden kann.
- Allerdings nicht der Person ins Wort fallen, welche eine Rückmeldung erhalten soll. Das führt zu Irritation, ist äußerst unhöflich und in dem Fall . Es ist angemessener, bis zu dem Ende des Vortrages, oder der jeweiligen Situation, zu warten.
- Ebenfalls gilt, dass Feedback niemals in einem emotional aufgewühlten Zustand geäußert werden darf. Dadurch würde kein konstruktives Gespräch möglich werden, sondern lediglich ein gegenseitiges Aufbäumen in ein Streitgespräch gefördert.
- Kritik muss konkret sein und somit den Bezugspunkt wahren. Wer in einem Feedback sowohl positive als auch negative Kritik verteilt, bezieht sich dabei am besten immer konkret auf einen Sachverhalt. Zu schwammige Formulierungen führen ansonsten zu Verunsicherungen. Wer sich lediglich darauf bezieht, dass beispielsweise ein Kollege „schlampig arbeitet“, sagt noch lange nichts darüber, was an der Arbeitsweise des Kollegen „schlampig“ ist.
- Kein angreifendes Feedback! Eine der eisernen Grundregeln, die für eine professionelle Zusammenarbeit beachtet werden muss. Sobald in der Körpersprache, in der Mimik oder in den Worten eine Form des Angriffs zu entdecken ist, wird das Gespräch in eine zu persönliche Bahn gelenkt. Es kann in diesem Fall nicht erwartet werden, dass die Person gegenüber ruhig und gelassen auf die entsprechenden Worte reagiert.
- Formen des Angriffs in der Wortwahl: „Du machst nie …!“, „Das ist ganz einfach sch***e, was du da machst!“, „Dein Verhalten/deine Arbeitsweise sind Mist!“
- Formen des Angriffs in Gestik und Mimik: Verschränkte Arme, rollende Augen, den Zeigefinger auf die Person richten, Kopfschütteln, an die Stirn fassen, auf den Tisch hauen und, und, und.
- Immer beachten, dass es sich um seine eigene Meinung sowie seinen eigenen Standpunkt bei einer Kritik handelt. Das heißt, dass Formulierungen wie „Alle finden …“ usw. nicht gewählt werden sollten. Wenn „Alle“ etwas finden, können „Alle“ das auch einzeln äußern mit einem ganz einfachen „Ich finde …“, „Für mich war …“, „Es schien mir, dass …“.
- Die Möglichkeit für Änderungen eröffnen: Rückmeldungen sind nie verkehrt. Doch was bringt alles an Feedback, wenn es keine Aussicht auf Möglichkeiten zu Verbesserungen gibt? Daher ist es nicht verkehrt, eine Option zum Verbessern des Handelns im selben Atemzug mit einer negativen Rückmeldung zu äußern: „Sehen Sie, Mangel x & y sind mir aufgefallen, die meiner Meinung nach daher kommen, dass … Eine Verbesserung würde sich vermutlich zeigen, wenn Sie …“
Wenn alle Punkte berücksichtigt werden, kann eine Rückmeldung für beide Parteien eine erfolgreiche Angelegenheit sein.
Ein letzter Tipp zum Abschluss: Bitte nicht die Sandwich-Methode, gleichwohl sie häufig gelobt wird, verwenden. Sie führt zu einer Schematisierung eines Feedbacks und bei jedem Lob erwartet das Gegenüber direkt eine Kritik. Das ist nicht förderlich.
In dem Artikel kommende Woche erfahrt ihr dann, wie Kritik richtig angenommen wird!