Der Trend in Punkto Bewerbung geht stark in die Richtung der Online-Bewerbung. Arbeitgeber fordern von den potenziellen Arbeitnehmern immer häufiger explizit, sich online zu bewerben oder stellen alternativ ein Bewerbungsformular online bereit. Doch ganz ohne Tücken sind beide Möglichkeiten nicht.
Denken wir zunächst gut 30 Jahre zurück. 1984 hat noch keiner daran gedacht, dass er seine Bewerbung über unzählige Bits und Bytes an einen Arbeitgeber versendet. Die schlimmsten Dinge, die der Bewerber bei der Erstellung und dem Versenden der Unterlagen befürchten musste?
- Das Farbband der Schreibmaschine war aufgebraucht und die Geschäfte geschlossen
- Das Korrekturweiß ist leer
- Ein Rechtschreibfehler wurde gefunden und alles darf neu getippt werden
- Ein tabellarischer Lebenslauf? Gar nicht so leicht mit der Schreibmaschine!
- Eine Firma googeln? Unmöglich!
- Der Brief erreichte den Arbeitgeber verschmutzt und/oder verknittert
Gerade für die Generation, die mit der Arbeit am Computer groß geworden ist und für die eine Online-Bewerbung der gängige Standard ist, scheinen diese Probleme nicht mehr greifbar zu sein.
Eine Schreibmaschine?
Das wirkt für manch einen fast schon steinzeitlich. Allerdings waren PCs nicht in jedem Haushalt der Standard. Nicht einmal jede Firma hatte einen PC, sondern archivierte die Daten in Büchern und Ordnern. Die Hacker nannten sich zu dem Zeitpunkt noch Einbrecher und haben gezielt die Daten geklaut, ohne dabei Spyware oder Malware an die große Masse zu verteilen.
Hier kommen wir auch bereits zu dem Punkt: Jeder denkt zunächst, dass die derzeitigen Methoden des Bewerbungsverfahrens wesentlich schneller, einfacher, günstiger und sicherer sind. Schließlich ist der Weg der Bewerbung direkter: Vom Bewerber hin zum Personaler des potenziellen Arbeitgebers.
Die Tinte bei einem Word-Programm kann nicht ausgehen, auf einen Drucker ist der Aspirant nicht mehr angewiesen, die Prüfung der Rechtschreibung übernimmt ebenfalls das Schreibprogramm. Und die Post? Die hat mit den E-Mails recht wenig zu tun. Wichtig ist lediglich die Verbindung mit dem Internet und auf einen Router ist in vielen Fällen Verlass.
Weit gefehlt.
Bewerber, deren Meinung dahin geht, dass ihre Bewerbungsunterlagen einfach versendet werden können, ohne dass irgendetwas passiert, sind naiv. Wer beispielsweise denkt, dass Anonymous die einzigen Hacker im World Wide Web sind, welche sich lediglich auf die „großen Fische“ konzentrieren, hat weit gefehlt.
Bleiben wir realistisch.
Sobald wir auf einem sozialen Netzwerk angemeldet sind, schmeißen wir mit unseren privaten Daten um uns, als wären sie Konfetti. Gerade dann, wenn Privatsphäre-Einstellungen einfach vernachlässigt werden.
Kommen wir zurück zu dem Thema Bewerbung.
Ein potenzieller Hackerangriff auf den eigenen PC, bei dem im Home Office-Bereich gearbeitet wird, ist möglich. Wahrscheinlicher jedoch ist es, dass der Computer zuvor von einem Trojaner, Würmern, Spyware oder anderen Computerviren lahmgelegt wird.
Warum das für einen Bewerber böse Folgen hat?
Eine Stellenausschreibung ist nur für eine begrenzte Zeit online gestellt. Da die Bewerbung via E-Mail oder Online-Formular recht schnell geht, muss ein Bewerber seine Unterlagen zeitig zu dem entsprechenden Unternehmer geschickt haben. Wenn der eigene Computer allerdings in dieser Zeit aufgrund von mangelndem Virenschutz beschädigt ist und wichtige Programme nicht funktionieren, kann das unschöne Folgen haben:
- Der eigene PC stürzt im schlimmsten Fall ab
- Die Bewerbungsunterlagen können nicht rechtzeitig abeschickt werden
- Die virenverseuchte Datei kann von dem entsprechenden E-Mail-Kontakt nicht geöffnet werden
- Wie erfolgreich ist wohl eine Bewerbung die von einem Virenscanner als schädlich eingestuft und dementsprechend nicht geöffnet wird?
- Wie glücklich wird wohl der entsprechende Ansprechpartner über derartige Dateien sein?
- Welchen Eindruck macht es wohl, wenn der Bewerber seinen eigenen Computer nicht schützen kann?
Wie wir uns diese Viren einfangen können?
Das ist mehr als leicht. Ein falscher Klick in den Tiefen des Internets und schon ist es passiert: Wir landen auf einer belasteten Homepage. Ebenso leicht gelangen Viren auf unseren Computer, sobald wir Dateien oder E-Mails, die vermeintlich virenfrei sind, öffnen, Programme installieren oder, oder, oder.
Es gibt jedoch noch andere Optionen: Beispielsweise können sich auf unserem Handy, auf einem (gerade gekauften) USB-Stick, CD’s, DVD’s oder SD-Karten und allem weiteren, was im Bezug auf Datenaustausch mit dem Computer zum Datenaustausch in Verbindung gerät, von Viren befallen sein.
Der PC kann schneller von Viren befallen werden, als man meint.
Um seinen eigenen PC davor zu schützen, egal ob das Betriebssystem Windows, iOS, Linux oder ähnliches ist, gibt es den Virenschutz. Die meisten der Programme funktionieren als Virenscanner und bieten an, bei einem positiven Fund den Störenfried entsprechend zu vernichten.
Die Meinungen darüber, welcher Virenschutz im Endeffekt am besten für den jeweiligen Gebrauch ist, gehen jedoch auseinander. Daher ist es ratsam, sich im Vorfeld entsprechende Informationen einzuholen. Beispielsweise ist es bei vielen Anbietern möglich den direkten Kontakt über eine Servicehotline für Fragen zu nutzen, sich über diverse Testseiten wie Netzsieger, Stiftung Warentest, Computer Bild zu informieren oder bei einem Experten zu fragen.
Da die meisten Programme ebenfalls als Download angeboten werden, finden sich auf den Download-Seiten zumeist noch direkte Kundenbewertungen. Auch diese können bei der eigenen Entscheidung für oder gegen ein Programm zu Rate gezogen werden. Eine allgemein recht bekannte Plattform dafür ist beispielsweise Chip.
Dort wird ebenfalls darüber informiert, wie sicher der genutzte Internetbrowser ist – schließlich kann selbst die Entscheidung dafür, welcher benutzt werden soll, die Sicherheit des eigenen PCs mitbeeinflussen. Wer nun jedoch meint, dass er gesondert geschützt sei, da er nur im Privat-Modus surft, oder ausgefallene Möglichkeiten wie das Tor-Netzwerk nutzt, liegt falsch.
Eine wichtige Frage bleibt noch:
In einer Zeit, in der das Ausspähen von Daten gerade in den Bereichen Politik und Wirtschaft zu einem immer größeren Thema wird, fragen sich ebenso Privatpersonen, wie sicher ihr E-Mail-Konto ist. Die Frage wurde Anfang 2014 bereits einmal groß in den Medien behandelt. Hacker haben sich Facebook- und E-Mail-Konten von Privatpersonen zu eigen gemacht. Das Ziel waren die jeweiligen Daten der betreffenden Person.
Wer selbst kontrollieren möchte, inwiefern seine eigenen Konten von einem solchen Angriff betroffen sind, kann den BSI Sicherheitstest nutzen. Durch die Eingabe der E-Mail Adresse wird überprüft, ob das eigene Konto von einem derartigen Übergriff betroffen ist.