Du hast dein Studium abgeschlossen, bist 25 Jahre alt geworden oder stehst gerade vor dem Einstieg ins Berufsleben? Dann ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, um sich um die wichtigsten Versicherungen zu kümmern. Im Folgenden erfährst du, welche Versicherungen für Berufseinsteiger gesetzlich vorgeschrieben sind und welche Versicherungen sinnvoll sind. Einige Versicherungen sind für dich hingegen nicht notwendig.
Welche Versicherungen brauche ich?
Grundsätzlich bist du, bis du 25 Jahre alt geworden bist oder dein Studium beendet hast, über deine Eltern versichert. Wenn der Schutz der Familienversicherung nicht mehr gilt, musst du dich selbst versichern. Dies gilt ebenso, wenn du die Mindesteinkommensgrenze von 365 Euro oder die 450 Euro auf Minijob-Basis überschreitest. In den meisten Fällen treffen diese Aspekte zu, wenn du Berufseinsteiger bist.
Um einen geeigneten Überblick über sinnvolle Versicherungen für Berufseinsteiger zu bekommen, können diese in gesetzlich vorgeschriebene, notwendige und empfehlenswerte Versicherungen unterteilt werden.
Allgemein gilt, dass du dich im Vorfeld über die Versicherung, den Versicherer und die dazu gehörigen Leistungen informieren solltest. Insbesondere bei Versicherungsvertretern solltest du darauf achten, dass diese dir ein Angebot unterbreiten, das auch wirklich auf dich zugeschnitten ist. Viele sind dabei zu sehr an ihrer Provision interessiert, sodass es sich lohnt, ein zweites Angebot einzuholen oder dich selbstständig zu informieren.
Gesetzlich vorgeschriebene Versicherungen für Berufseinsteiger
Neben einer Krankenversicherung ist die KFZ – Haftpflichtversicherung gesetzlich vorgeschrieben. Die Pflicht zu einer KFZ – Haftpflichtversicherung greift lediglich, wenn du ein KFZ zulassen möchtest.
Krankenversicherung bei Berufseinstieg (gesetzlich oder privat)
In Deutschland ist es verpflichtend, eine Krankenversicherung zu besitzen. Sobald du dich eigenständig versichern musst, hast du die Wahl zwischen einer gesetzlichen und privaten Krankenkasse.
Neben niedrigeren Beiträgen bietet die gesetzliche Krankenkasse viele weitere Vorteile. Zum einen besteht die Möglichkeit, kostenlos deinen Ehepartner und Kinder mitzuversichern. Zum anderen erfolgt die Kostenabrechnung direkt mit dem Arzt oder Krankenhaus. Zusätzlich ist eine gesetzliche Krankenversicherung dazu verpflichtet, dich ohne Wartezeiten aufzunehmen.
Grundsätzlich gilt, dass du dich zwischen diesen beiden Möglichkeiten entscheiden kannst. Allerdings gibt’s es einige Voraussetzungen, die du erfüllen musst, um dich in einer privaten Krankenkasse versichern lassen zu können.
Wenn du Arbeitnehmer bist, musst du ein Einkommen mindestens in der Höhe der Versicherungspflichtgrenze erhalten. 2019 wurde eine Versicherungspflichtgrenze von 60.750,00 Euro festgelegt. Bis auf wenige Ausnahmen kannst du dich als Selbstständiger oder Freiberufler ohne weitere Bedingungen bei einer privaten Krankenkasse versichern lassen. Wenn du Angestellte des öffentlichen Dienstes oder Beamte bist, dann kannst du ebenso ohne weitere Voraussetzungen eine private Krankenkasse wählen.
Die private Krankenkasse hat ebenso einige Vorteile. In den meisten Fällen wirst du gegenüber gesetzlich Versicherten bevorzugt behandelt. Hierzu zählen keine oder kürzere Wartezeiten. Du hast die Möglichkeit, individuelle Leistungen zu wählen. Die Einstiegstarife sind teilweise günstiger als eine gesetzliche Krankenversicherung. Die monatlichen Beiträge sind nicht von deinem Einkommen abhängig.
Voraussetzung: Private Krankenversicherung für Berufsanfänger
- Jahreseinkommen oberhalb von 60.750,00 Euro
- Selbstständiger oder Freiberufler (bis auf wenige Ausnahmen)
- Angestellter des öffentlichen Dienstes oder Beamter
Insbesondere bei einer Krankenversicherung gibt es viele unterschiedliche Zusatzleistungen, sodass es sich lohnt, sich zu informieren. Dafür kannst du unter anderem die verschiedenen Webseiten der Krankenkassen nutzen.
Berufseinsteiger: Welche Versicherungen sind notwendig?
Die beiden folgenden Versicherungen sind notwendig und sinnvoll, wenn du dein Berufsleben beginnst oder dein 25. Lebensjahr beendet hast. Auf diese Weise bist du bei privaten Schäden und bei einer Berufsunfähigkeit abgesichert.
Private Haftpflichtversicherung
Für den Fall, dass du Dritte ohne Vorsatz Schäden zufügst, greift deine private Haftpflichtversicherung und kommt für die entstandenen Kosten auf. Du solltest die Kosten, die in so einem Moment entstehen können, nicht unterschätzen. Im Gegenzug dazu beträgt der jährliche Versicherungsbeitrag lediglich ca. 60 Euro. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, durch eine minimale Erhöhung des Versicherungsbeitrages gegebenenfalls deinen Partner und deine Kinder über dich zu versichern.
Berufsunfähigkeitsversicherung für Berufseinsteiger
Insbesondere das Abschließen einer Berufsunfähigkeitsversicherung ist für Berufseinsteiger sinnvoll. Wenn du durch einen Unfall oder eine Krankheit deinen erlernten Beruf langfristig nicht mehr ausüben kannst, greift diese Versicherung. Die Höhe der Versicherungsbeiträge bestimmt dabei über die Rente, die dir bei einer Berufsunfähigkeit zur Verfügung steht.
Ein Anspruch auf die gesetzliche Rente besteht zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Ebenso reicht die staatliche Erwerbsminderungsrente nicht aus, um deine Lebenserhaltungskosten zu decken. Je jünger du bist, wenn du die Versicherung abschließt, desto geringer sind die Beiträge.
Dabei spielen die gesundheitlichen Probleme, die du zu diesem Zeitpunkt hast, eine zusätzliche Rolle. Desgleichen sind die Versicherungsbeiträge höher, wenn du einen risikoreichen Beruf ausübst. Nichtsdestotrotz sollte dir eine Berufsunfähigkeitsversicherung den Beitrag wert sein, damit du im Unglücksfall abgesichert bist.
Sinnvolle Versicherungen für Berufseinsteiger
Im Folgenenden werden einige Versicherungen aufgeführt, die sinnvoll sind, aber für deinen Berufseinstieg nicht zwingend notwendig sind. Trotz der relativ günstigen monatlichen Beiträge solltest du dich informieren und überlegen, ob du diese Versicherungen wirklich benötigst.
Unfallversicherung
Deine Unfallversicherung springt ein, wenn du einen Unfall hattest und aufgrund dessen nicht mehr deinen Beruf ausüben kannst. Diese Versicherung ist ratsam, wenn du wegen einer Krankheit keine Berufsunfähigkeitsversicherung mehr abschließen kannst.
Hausratsversicherung
Für die Schäden in deiner Wohnung oder deinem Haus haftet deine Hausratsversicherung. Die Versicherung kommt beispielsweise bei Brand, Wasserschaden oder Einbruch für die entstandenen Kosten auf. Auch wenn in deinem Hausrat keine teuren Gegenstände sind, ist der gesamte Hausrat in den meisten Fällen doch einiges wert.
Rechtsschutzversicherung für Berufsanfänger
Die Möglichkeit, sich im Falle eines Rechtsstreits sowohl im Privat- als auch im Berufsleben abzusichern, wird durch eine Rechtsschutzversicherung geboten. Diese kommt für die Anwalts- und Gerichtskosten auf.
Rentenversicherung
Je früher du mit deiner Altersvorsorge beginnst, desto mehr hast du später zur Verfügung. Es gibt auch an dieser Stelle verschiedene und flexible Angebote, die auf dich zugeschnitten werden können.
Fazit: Versicherung Berufseinsteiger
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass neben den Versicherungen, die gesetzlich vorgeschrieben sind, einige weitere Versicherungen für deinen Berufseinstieg geeignet sind. Informiere dich intensiv, denn viele Versicherungen zahlen sich auf lange Sicht aus.