Gap Year – Auszeit zwischen Bachelor und Master

Mensch liegt in Hängematte mit weitem Ausblick

Von der Schulbank in den Vorlesungssaal und danach direkt ins Berufsleben starten – und das natürlich mit super Noten, viel Praxiserfahrung durch in den Semesterferien absolvierte Praktika und natürlich mit Fremdsprachenkenntnissen, am besten erworben während eines Auslandsaufenthalts. Die Forderungen und Erwartungen an die heutigen Studenten sind groß. Doch entgegen einem durchgeplanten und vorbildlichen Lebenslauf verspüren viele Studenten während ihres Studiums den Wunsch, sich für eine bestimmte Zeit von alten Zwängen und Pflichten zu befreien und hinaus in die große weite Welt zu gehen. Reisen, neue Menschen und Kulturen kennenlernen, einmal völlig frei sein und das Zuhause hinter sich lassen – einfach mal eine Auszeit nehmen. Doch kann man sich das wirklich erlauben?

Das Gap Year

„Gap Year“, zu deutsch „Lückenjahr“, bezeichnet eine Zeitspanne zwischen zwei Lebensabschnitten, den Abschnitt zwischen dem Ende des einen und dem Beginn eines neuen Lebensabschnitts.  Für deutsche Studenten ergibt sich dank des, in die zwei Abschnitte Bachelor und Master, geteilten Studiums gleich zwei Mal die Möglichkeit eine solche Auszeit zu nehmen – dabei gilt die Zeit nach dem in der Regel sechssemestrigen Grundstudium, also nach dem Bachelor und vor dem Master, als ideal.

Eine Auszeit – bevor der Ernst des Lebens beginnt

Viele Studenten möchten sich ein Jahr Pause vom Unistress gönnen, um im Ausland neue Impulse zu bekommen, einmalige Erfahrungen zu machen, sich beruflich zu orientieren und persönlich weiterzuentwickeln – und dabei die Welt entdecken. Die einen wollen dabei Praktika absolvieren, die anderen die große Freiheit genießen und als Backpacker herumreisen. Denn die Zeit hatten die meisten bisher einfach nicht und werden sie nach dem Einstieg ins Berufsleben wahrscheinlich auch nicht haben.

Gap Year als Karriere Kick?

Kann diese bewusste genommene Auszeit vielleicht sogar karriereförderlich sein? Kann Erfahrung mehr zählen als ein super Notendurchschnitt? Wenn es nach den Studenten geht ja. Viele sagen im Nachhinein, dass sie während des Gap Years mehr gelernt haben, als während ihres gesamten Studiums – denn es geht ja auch um Lebenserfahrung. Und gerade langfristige Praktika geben den Studenten eine Vorstellung von dem, was im Beruf auf sie zukommen wird – und das ist sowohl für die Studenten als auch für spätere Arbeitgeber aufgrund des doch sehr theoretischen Studiums von großem Interesse!

Worauf Du achten solltest

Ein Gap Year ist also eine gute Möglichkeit sich sowohl beruflich, als auch persönlich weiterzuentwickeln. Wichtig ist nur, dass das Vorhaben auch gut geplant und etwa ein Jahr im vorher mit den Vorbereitungen dafür begonnen wird. Außerdem sollte daran gedacht werden, dass man das Gap Year in späteren Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen gut verkaufen kann, man sollte also seinen Berufswunsch im Hinterkopf behalten. Am wichtigsten: Ziel eines Gap Years ist es, sich weiterzuentwickeln, Erfahrungen zu sammeln und sich von seinem bisherigen Alltag zu lösen, Neues zu erleben und in gewisser Weise auch mal etwas für sich zu tun. Deshalb sollte zwischen beruflichen und privaten Aktivitäten in dieser Zeit eine gute Mischung herrschen.