Für viele Studierende beginnt mit dem Studium eine Zeit der Veränderung. Das Wunschstudium wird vielleicht nicht unbedingt in der Heimat angeboten oder du möchtest einfach aus dem Elternhaus raus. Somit steht ein Umzug auf dem Plan. Doch das Geld ist knapp und nicht jeder kann sich eine Wohnung leisten oder hat Zeit für einen Nebenjob als Student.
Eine Möglichkeit der Studienfinanzierung ist im Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) festgehalten. Das Prinzip ist ganz simpel: Die eine Hälfte des gezahlten Betrages gilt als Zuschuss des Staates, die andere als zinsloses Darlehen, das nach dem Studium zurückgezahlt werden muss. Doch was kannst du tun, wenn dein Antrag noch bearbeitet wird und du das Geld schon brauchst? Was passiert, wenn das BAföG erst viel zu spät gezahlt wird und wie kannst du das im Vorfeld am besten verhindern?
BAföG Antrag beschleunigen
Wenn du Anspruch auf Studenten-BAföG hast, solltest du einige Dinge beachten, um die Bearbeitung deines Antrags zu beschleunigen. Der BAföG-Antrag wird zwar erst bearbeitet, wenn eine Zulassung von der Hochschule für den jeweiligen Studiengang vorliegt. Dennoch solltest du bereits vorher alle erforderlichen Unterlagen besorgen.
Auf keinen Fall sollte der Eingang des Antrags später erfolgen als der Monat des Vorlesungsbeginns. Denn eine nachträgliche Zahlung des eigentlichen BAföG erfolgt dann nicht. Hast du nicht alle benötigten Unterlagen zur Hand, hast du auch die Möglichkeit einen ersten, formlosen Antrag zu stellen, damit du die Frist wahren kannst.
Was tun bei langer Bearbeitungsdauer?
Du hast alle Formulare vollständig eingereicht und der Studienbeginn rückt immer näher. Doch auf eine Antwort vom BAföG-Amt wartest du bisher vergeblich. Was kannst du also tun, um diese Zeit zu überbrücken?
Häufig ist es so, dass die Ämter es aufgrund der riesigen Menge an BAföG-Anträgen nicht schaffen, diese rechtzeitig zu bearbeiten. Folge ist, dass die BAföG-Zahlung erst 3-8 Monate nach Studienbeginn beginnt. Zwar ist das Geld dann nicht verloren, denn es wird rückwirkend für alle Monate nachgezahlt, doch wenn du einfach keine finanzielle Rücklage hast, wird es schwierig, alle Kosten bis zur Erstzahlung zu begleichen.
BAföG Vorauszahlung anfordern
In diesem Fall kann man eine Vorauszahlung anfordern. Doch der Vorschuss, in Höhe von monatlich maximal 360 Euro für einen Zeitraum von bis zu 4 Monaten, kann nicht sofort nach Antragstellung beantragt werden.
Das BAföG-Amt hat eine Frist von 6 Wochen um den BAföG-Bescheid anzufertigen sowie 10 Wochen bis zur ersten Zahlung. Kann diese Frist nicht eingehalten werden, hast du gute Chancen, eine Vorauszahlung zu erhalten.
Härtefallantrag für BAföG stellen
In manchen Fällen kann es aber sein, dass du das Geld schon benötigst, bevor die Frist abgelaufen ist. Ist das Studium aus diesem Grund gefährdet, so besteht die Möglichkeit, einen Härtefallantrag beim Jobcenter zu stellen. Dieses gewährt dann je nach Einzelfallentscheidung ein Darlehen nach SGB II § 27 Absatz 4. Doch dies geschieht auch nur unter der Bedingung, dass die Überschreitung der Frist kein Verschulden des Antragstellers als Grund hatte.
Fazit zu deinem BAföG-Antrag
Letztendlich gilt es zu sagen, dass du auf jeden Fall Studenten-BAföG erhältst, wenn du Anspruch darauf hast. Leider musst du jedoch mit sehr langen Bearbeitungszeiten rechnen. Am besten kannst du dem entgegensteuern, indem du die Fristen deinerseits einhältst und so eine zusätzliche Verzögerung vermeidest.
Um finanzielle Probleme gerade zu Beginn des Studiums zu vermeiden, solltest du vor Studienbeginn ein wenig Geld an die Seite legen. Ob du grundsätzlich Anspruch auf BAföG hast und welchen Betrag du möglicherweise beziehst, kannst du mit dem kostenlosen BAföG-Rechner ausrechnen.