Das Bewerbungsfoto ist der erste Eindruck den Personaler von dir erhalten und kann schnell als Vor- oder eben Nachteil für den weiteren Verlauf des Bewerbungsverfahrens gewertet werden. Doch muss ein gelungenes Bewerbungsfoto wirklich bei einem teuren Fotografen aufgenommen werden oder ist die eigene Handykamera und die Zimmertapete nicht auch ausreichend? Damit auch du das perfekte Bewerbungsfoto schnell und einfach zu Hause aufnehmen kannst, haben wir für dich die besten Tipps und Tricks für die Erstellung des Bewerbungsfotos in Eigenregie zusammengestellt.
Wie nehme ich ein Bewerbungsfoto auf?
Um das Foto zu schießen, benötigst du einen festen Untergrund für deine Kamera. Am besten eignet sich dafür ein Stativ. Fotografieren kannst du dich mit einem Selbstauslöser, was jedoch gerade für Laien schwierig ist. Besser ist es daher, wenn dir jemand zur Hand geht. So kannst du dich in Ruhe in die ideale Position begeben und hast bei der Auswahl des richtigen Bildes am Ende eine zweite Meinung.
Der Blick
Ein schöner Blick weiß zu verzaubern. Dennoch sollte der Personaler von einem professionellen Auftreten und nicht von einstudierten Verführungskünsten überzeugt werden. Weder von einem Mann noch von einer Frau. Ein bedrohliches Mienenspiel wirkt in der Regel ebenso wenig anziehend, wie es im ersten Moment scheinen mag. Eine entspannte Haltung ist hier immer noch Trumpf.
Ein offener, wacher Blick ist wichtig, ebenso wie ein freundliches und begrüßendes Lächeln. Dabei ist es ganz egal, ob der Mund beim Lächeln leicht geöffnet oder geschlossen ist. Wichtig ist, dass es kein zwanghaftes Lächeln ist. Der potenzielle Arbeitgeber möchte letztlich bereits über dieses Bild eure Motivation erkennen.
Ebenfalls wichtig ist eine gute, möglichst schattenfreie Ausleuchtung des Gesichtes. Zu viele Schatten verdecken das Gesicht und ziehen unschöne Konturen, die einen Bewerber gerne älter aussehen lassen, als er ist.
Die Kleidung
Ein allgemeiner Leitfaden für die Kleidung: Dress for the Job. Dementsprechend kann ein Polohemd für eine Bewerbung in einer Bank mehr schaden als nutzen, wenn es darum geht deinen Traumjob zu finden. Ebenso ist es von Vorteil gedeckte und dezente Farben zu tragen – also nicht in die Neonfarbpalette zu greifen für die Kleidungsauswahl. Schwarz und Weiß sind hier die sicherste Wahl, da bunte Farbkombinationen den Personaler irritieren und von den Stärken deiner Bewerbung ablenken können.
Es muss auch nicht unbedingt ein Anzug sein. Wichtig ist, dass du etwas trägst, worin du dich wohl fühlst. Verzichte dabei auf auffällige Muster oder knallige Farben. Deine Kleidung sollte schlicht sein und zum Hintergrund passen. Orientiere dich, zum Beispiel bei Bürojobs, an der Kleidung, die du auch im Unternehmen tragen wirst.
Das Styling
Mit einer angebrachten Frisur verhält es sich ähnlich. Sie besticht im besten Fall durch eine modische, aber dennoch schlichte Ausstrahlung. Daher sollte sich das Farbspektrum deiner Frisur auf wenige dezente Farben beschränken. Experimentelle Haarschnitte sollten möglichst erst nach dem Vorstellungsgespräch sowie der Klärung des Anstellungsverhältnisses folgen.
Accessoires und Make-up können ein gefährliches Gut auf jedem Bewerbungsfoto sein. Ihre Verwendung ist zwar kein „No-Go“, aber sollte nicht zu willkürlich ausgelebt werden. Egal um welchen Blickpunkt es letztendlich geht. Ein schlichtes Auftreten ist grundsätzlich empfehlenswert. Der Bewerber bewahrt sich so nicht nur sein stilsicheres Aussehen, sondern vermeidet modische Fehltritte von vornherein.
Der Hintergrund
Der Hintergrund für das Bewerbungsbild sollte nicht zu dunkel und nicht zu knallig gewählt werden, da dieser die Stimmung des Gesamtbildes beeinflusst und/oder zu sehr von dem Bewerber selbst ablenken kann. Es gilt: Weniger ist mehr. Ideal ist eine weiße Wand, aber auch andere helle Farben sind gut geeignet. Muster oder Bilder sind tabu. Wenn du keine solche Wand in deiner Wohnung hast, kannst du z. B. ein weißes Bettlaken aufhängen. Achte aber unbedingt darauf, dass es keine Falten wirft.
Ohne die richtige Lichtsetzung wirst du zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis kommen. Dafür musst du als Laie ein wenig experimentieren. Verwende mehrere Lampen mit natürlichem, nicht zu kaltem Licht und stelle sie in verschiedenen Konstellationen auf. Hilfreich ist dabei auch indirektes Licht. Da du wahrscheinlich keinen Reflektor hast, kannst du dir mit einer Rettungsdecke leicht selbst einen bauen. Bei der Wahl des Lichtes kommt es darauf an, dass du zum einen gut zu erkennen bist aber zum anderen nicht komplett angestrahlt wirst.
Die Checkliste
Damit die nächste private Fotosession zu keinem kompletten Desaster wird haben wir für dich eine kurze Checkliste mit den wichtigsten Elementen zusammengestellt, damit das Bewerbungsfoto ein voller Erfolg wird:
- Geeignete Kleidung
- Einen einfarbigen Hintergrund/ ein Bettlaken
- Eine Kamera mit Blitz und guter Auflösung sowie ein Stativ
- Genügend Lampen
- Einen Reflektor oder eine Rettungsdecke
- Idealerweise einen Helfer
- Einen guten Drucker und hochwertiges Zubehör (Tinte/ Toner)
Die Bearbeitung des Bewerbungsfotos
Solltest du deine Bewerbung online einreichen so empfiehlt sich, eine Auflösung von 531 x 709 Pixel. Für die Bewerbung in Papierformat wird eine höhere Auflösung benötigt. Zudem ist es wichtig, dass dein Bewerbungsfoto gleich bei der Erstellung der Bewerbungsmappe in die Unterlagen integriert wird. Du solltest davon absehen, das Bewerbungsfoto im Nachhinein mit einer Büroklammer zu befestigen, aufzukleben oder auszudrucken.
Normalerweise sollte das Bewerbungsbild in eine reguläre Größe von 6cm x 4cm zugeschnitten werden, bei Onlinebewerbungen ist die Größe jedoch an keine Vorschriften gebunden. Für das Deckblatt sollte die Größe des Bewerbungsfotos, je nach Design, erneut überarbeitet und angepasst werden.
Bewerbungsfotos ausdrucken
Das Bewerbungsfoto selbst auszudrucken ist unter Personalern ein absolutes No-Go. Falls du nicht im Besitz eines professionellen Fotodruckers bist empfiehlt es sich einen guten Copyshop mit Fotodrucker aufzusuchen. In den meisten Fällen wird die Bildqualität deines Druckers von zu Hause nicht ausreichen, um den Qualitätsansprüchen deines Wunschunternehmens zu genügen.
Jedoch ist es heutzutage in den meisten Fällen Gang und Gäbe, das Bewerbungsfoto in digitaler Form in das Design der Bewerbungsmappe zu integrieren. So sollte das Bewerbungsfoto sowohl auf dem Deckblatt als auch auf dem Lebenslauf eingefügt werden. Druckt das Unternehmen deine Bewerbungsunterlagen aus, rückt das Foto an prominenter Stelle ins Blickfeld.
Ein Selfie als Bewerbungsfoto?
Es empfiehlt sich davon abzusehen, ein Selfie als Bewerbungsfoto zu verwenden! Ein gutes Selfie kennzeichnet sich durch die gewollte Spontanität bei der Aufnahme und wird nicht selten vor schönen Hintergründen wie z.B. der Natur oder Sehenswürdigkeiten geknipst.
Genau das sollte ein Bewerbungsfoto jedoch nicht darstellen. Eine spontane Aufnahme kann als unprofessionell angesehen werden und zeugt von mangelnder Authentizität. Ein gelungenes Bewerbungsfoto erfordert also immer noch ein Stativ, Zeit eine gelungene Beleuchtung, passende Kleidung sowie genügend Planung. Von Selfies raten wir demnach ab!
Fazit
Ein Bewerbungsfoto zu Hause zu knipsen erfordert Koordination, Reaktionsschnelligkeit und ein großes Maß an Geduld. Zudem empfiehlt es sich ein geeignetes Stativ und einen Selbstauslöser sein Eigen zu nennen. Hilfreich sind Freunde, vier Augen sehen schließlich mehr als zwei. Wer ein professionelles Ergebnis möchte sollte immer noch zum Fotografen gehen!*
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*Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird in dem vorliegendem Artikel die gewohnte männliche Sprachform bei personenbezogenen Substantiven und Pronomen verwendet. Dies impliziert jedoch keine Benachteiligung des weiblichen Geschlechts, sondern soll im Sinne der sprachlichen Vereinfachung als geschlechtsneutral zu verstehen sein.