Eigene Ideen verwirklichen, bereits vor Studienschluss das Business aufbauen und vor allem unabhängig vom Bafög sein: Es gibt wirklich stichhaltige Gründe, warum sich Studenten selbstständig machen. Einfach zu starten ist jedoch keine gute Idee. Wichtige Überlegungen müssen getroffen werden, sonst wird das Ziel verfehlt. In diesem Artikel geben wir einen Überblick, an welche Aspekte du unbedingt denken musst.
Selbstständig im Studium – Ein Plan muss her
Die Idee ist da, das Wissen und Können ebenso. Dies sind aber nur drei der Säulen, auf denen der Geschäftserfolg aufbaut. 30 % aller Existenzgründer scheitern bereits in den ersten drei Jahren. Zurück bleiben Frust und Enttäuschung, vielfach auch Schulden, wo man sich Gewinne erhoffte. Damit das Fiasko nicht bereits einbegriffen ist, muss der Start in die Selbstständigkeit gründlich geplant werden. Dazu braucht es:
- Einen Businessplan
- Aussichtsreiche Finanzierungsmöglichkeiten
- Soziale Absicherung
- Basics in Sachen Betriebswirtschaft, Steuern und Recht
Selbst der genialste Erfinder kann scheitern, wenn er nicht zugleich Kaufmann ist – oder sich die entsprechenden Fachleute ins Boot holt.
Start in die Selbstständigkeit – Vom Plan zum Business
Wer für seine Business-Idee mehr als einen Rechner benötigt, denkt sicher noch über geeignete Räumlichkeiten und darüber nach, woher er seine Waren bekommt. Zur Falle wird für viele Start-ups jedoch, dass sie rechtlich Relevantes übersehen.
Sozialversicherung für selbstständige Studenten
Wer eigenes Geld erwirtschaftet, kann schnell aus dem Rahmen der bisherigen Krankenversicherung fallen. Eine Krankenversicherung über die Eltern oder die günstige studentische Krankenversicherung verliert ihre Gültigkeit, wenn ein bestimmtes Einkommen oder eine bestimmte Stundenzahl der Erwerbstätigkeit überschritten werden. Damit hier keine Nachteile entstehen, ist Information unerlässlich. Wer zusätzlich jetzt schon eine sinnvolle Altersvorsorge startet, ist doppelt im Vorteil.
Anmeldung bei Finanzamt und Kommune
Jede Tätigkeit, die auf Gewinnerzielung aus ist, muss beim Finanzamt gemeldet werden. Dies ist auch dann der Fall, wenn der Ertrag noch gering ist. Eine allgemeine Beratung durch einen Steuerberater bewahrt dich vor gravierenden Fehlern. Ob zusätzlich eine Anmeldung beim Gewerbeamt erforderlich ist, wird dir von diesem mitgeteilt. Mit der Anmeldung wird lediglich eine geringe Gebühr fällig. Bis du Gewerbesteuer zahlen musst, liegt noch ein weiter Weg vor dir. Die Grenzen dafür sind hoch angesetzt. Auch Anmeldungen bei der Handwerkskammer können je nach Tätigkeit notwendig werden.
Hast du diese formalen Vorarbeiten geleistet, ist das Marketing an der Reihe.
Marketing und PR – Formulieren und durchsetzen
Gekauft wird nur, was sichtbar ist. Dieser simple Grundsatz gilt nicht nur für physische Waren, sondern auch für Dienstleistungen. Potenzielle Kunden sollten rasch und umfassend von deinem Business erfahren. Als Erstes musst du dir deshalb Gedanken über deine Zielgruppe machen:
- Wo sehe ich meine Zielgruppe?
- Wie erreiche ich sie?
- Welches Budget steht mir dafür zur Verfügung
Produktentwicklung für die Zielgruppe
Zum Marketing gehört, dass du dein Produkt oder deine Dienstleistung von Anfang an auf eine bestimmte Zielgruppe ausrichtest. Die App für Freizeitgestaltung wird etwa bei jungen Familien mehr Anklang finden als bei Senioren. Es zahlt sich also aus, bereits den ersten Schritt deiner Selbstständigkeit auf die Zielgruppe auszurichten. Ihre Wünsche und Bedürfnisse zu kennen, um ihr Konsumverhalten bestmöglich einschätzen zu können, ist ein Teil deines künftigen Erfolges.
Zielgruppenanalyse und PR
Im Internet stehen dir zahlreiche kompetente Seiten und Tools zur Verfügung, die bei deiner Zielgruppenanalyse hilfreich sind. Richtet sich dein Angebot an Gleichaltrige, kannst du zudem gleich deine Mitstudenten ansprechen oder sie in eine Umfrage zur Zielgruppe miteinbeziehen. Bei dieser Gelegenheit machst du zugleich auf dein Business aufmerksam. Kleinere Fehler im Marketing oder bei der Produktentwicklung lassen sich ausbügeln, ehe du an die breite Öffentlichkeit gehst.
Budget definieren
Zwischen Low/No Budget und umfangreichen, teuren Werbemaßnahmen liegen Welten. Dabei kann das eine genauso sinnvoll sein wie das andere. Wer hier allerdings tief in die Tasche greift, sollte sich sicher sein, dass sich teure Werbemaßnahmen innerhalb von zwei Jahren amortisieren. Diese Durststrecke musst du so oder so einrechnen. Es ist ganz normal, dass ein neu gestartetes Unternehmen erst einmal rote Zahlen schreibt. Hier braucht es also Durchhaltevermögen in finanzieller Hinsicht wie auch bei deinem persönlichen Einsatz. Beides hast du nicht unendlich zur Verfügung, denn schließlich gilt es auch noch, das Studium zu absolvieren.
Richtig werben – Schritt für Schritt zum Erfolg
Den Landwirt wirst du nicht in der Einkaufsmall erreichen, für ein innovatives Ernährungsprodukt ist vielleicht die Automesse nicht der richtige Werbeort. Überlege dir deshalb genau, wo du mit möglichst geringem Einsatz eine größtmögliche Direct Response erzielst. Kreativ gestaltete und direkt überreichte Flyer passen zu jedem Business. Sie müssen sich nur von der Masse abheben und aussagekräftig sein. Lasse auch keine Gelegenheit aus, auf dein Start-up hinzuweisen.
Fazit: Der Schritt in die Selbständigkeit während des Studiums ist keine leichte Angelegenheit und nicht mal eben nebenbei gemacht. Du solltest dich stets tiefgreifend über die verschiedenen Aspekte bei einer Unternehmensgründung informieren und hierfür genügend Zeit einplanen. Ist diese neben dem Studium vorhanden, kann dein Vorhaben jedoch zum vollen Erfolg werden. Wir wünschen dir dafür alles Gute!