Vielleicht klingt der Titel etwas komisch für dich. Denn in einer idealen Welt ist eine Freelancer-Tätigkeit eigentlich genau das, was sich jeder nur wünschen kann: Der eigene Chef sein und keine lästigen Kollegen, mit denen man sich rumschlagen muss. Du kannst als Freelancer mit Studium erfolgreich selbstständig sein oder musst überhaupt nicht studiert haben. Zudem kannst du gutes Geld verdienen und dir deinen Urlaub legen, wann du Lust hast oder es dir am besten passt.
Doch ist es wirklich so traumhaft? Viele Freelancer mögen das am Ende auch erreichen. Aber der Weg zu diesem Ziel ist manchmal steinig, denn du wirst stets mit gewissen Unsicherheiten konfrontiert. Wir zeigen dir, wie du damit umgehst und diesen mit passenden Lösungen begegnest.
1. Unsicherheit beim Start: Investitionskosten, Steuern und Abgaben
Vor Beginn kann es noch unklar für dich sein, wie hoch die tatsächlichen Ausgaben als Freelancer sind. Deswegen solltest du einen Business-Plan erstellen, der die Investitionskosten und auch die laufenden Kosten betrachtet:
- Dazu gehören die Steuern und Abgaben sowie Beiträge für Mitgliedschaften, die eventuell anstehen und natürlich Versicherungen.
- Informationen über produkt- oder dienstleistungsbezogene Ausgaben kannst du bei den jeweiligen Anbietern einholen und dir so ein Bild von deinen Fixkosten machen.
Die steuerliche Last kannst du entweder mit deinem Finanzamt oder Steuerberater klären, den du meistens sowieso später brauchst. Der vollständige Business-Plan macht dir zudem klar, was du bei der Preissetzung für deine Freelancer-Tätigkeit ansetzen musst, um profitabel zu arbeiten.
2. Unsicherheit in der Preisfindung
Hast du schließlich herausgefunden, wie hoch die Einstiegskosten und laufenden Ausgaben sind, wird schnell deutlich, was du für deine Dienstleistung beziehungsweise Produkte verlangen musst. Das ist natürlich nicht isoliert vom Markt zu betrachten, denn es gibt oftmals Konkurrenten, die die Marktpreise bereits bestimmen.
Hier bewegst du dich also in einem gewissen Preisrahmen. Überschreitest du diesen deutlich, bekommst du wahrscheinlich keine Kunden. Allerdings musst du anhand der Einnahmen auch bewerten, ob diese Tätigkeit wirklich lukrativ für dich ist.
3. Marktunsicherheit
Eine Marktunsicherheit für deine Produkte kann es immer geben. Am besten versuchst du nicht nur einen Kunden oder auch eine Branche zu bedienen, sondern verteilst das Risiko, indem du mehrere bedienst. Dein bester Kunde kann beispielsweise in eine Krise geraten und weniger bei dir bestellen. Zudem schützt du dich damit auch davor, als scheinselbstständig klassifiziert zu werden.
4. Unklare Ziele und Meilensteine für dein Business
Manchmal ist nicht klar definiert, welche Ziele verfolgt werden, außer vielleicht keinen Chef zu haben. Zudem fehlt ein klarer Zeitplan, wann die Ziele möglichst erreicht werden sollen. Anhand dieser Ziele solltest du nochmal das Freelancer-Dasein reflektieren, bevor es zu spät sein könnte.
Wenn du dir für diese Phase zu lange Zeit lässt oder über längere Zeit keine Referenzprojekte schaffst, kann es dann schwierig werden, dich wieder auf dem normalen Arbeitsmarkt zurechtzufinden. Deswegen setze dir klare Ziele und mache einen Plan, bis wann diese erreicht werden sollen.
5. Einnahmeschwankungen und Liquidität
Gerade im Projektgeschäft können Phasen vorkommen, die länger andauern als geplant und somit dein Budget belasten. Diese Phasen haben oftmals den Nachteil, dass bei schlechten Zahlungsbedingungen das Konto schrumpft und somit deine Liquidität gefährdet sein könnte.
Deswegen solltest du dir vor der Projektannahme genauestens anschauen und kalkulieren, wie lange deine Rücklage voraussichtlich reicht. Es ist dir auf jeden Fall anzuraten, mit deinen Kunden Anzahlungen oder monatliche Teilzahlungen zu vereinbaren. Oftmals hat der Kunde Verständnis dafür und lässt sich darauf ein. Falls er das nicht tut, solltest du den Auftrag eventuell nicht annehmen.
Ist er dennoch interessant für dich, musst du dir eine andere Querfinanzierung suchen, die aber Nachteile haben kann. Banken verlangen oftmals hohe Zinsen und mit Familie oder Freunden kann es zu Konflikten kommen, wenn du dir bei ihnen Geld leihst.
6. Nischendruck: Gleichbleibende Dienstleistung
Wenn du stets dieselben Produkte anbietest oder die gleichen Kunden hast, läufst du Gefahr, dich selbst in eine Nische hineinzudrücken. Aus dieser kannst du dann oftmals nicht so leicht hinauskommen. Ein Nachteil dabei kann sein, dass du keine anderen, interessanteren oder lukrativeren Aufträge bekommst. Achte deswegen immer darauf, Neues anzubieten, um später für andere Kunden frischer zu wirken.
Das mag zwar am Anfang noch schlechter bezahlt sein. Aber sehe es als Werbung an, die ansonsten nur Geld kostet und manchmal nichts bringt. Hierbei bekommst du anfänglich ein schlechteres Einkommen, welches sich allerdings später bezahlt machen könnte, da du durch diese Aufgaben wertvolle Kontakte gewinnst.
7. Altersabsicherung als Risikofaktor
Ein wichtiger Aspekt als Freelancer darf nicht vergessen werden: Du musst dich privat für das Alter absichern. Deswegen musst du Anlagen- und Sparmodelle prüfen, die am sinnvollsten und lukrativsten für dich persönlich sind. Auf jeden Fall musst du dich für irgendeine Art der Vorsorge entscheiden, wenn du im Alter nicht auf staatliche Zuschüsse angewiesen sein möchtest.
Fazit
Als Freelancer zu arbeiten kann insgesamt eine tolle Sache sein. Du musst nur darauf achten, dass du die 7 oben genannten Tipps beachtest, damit du alle Gefahren und Unsicherheiten möglichst beseitigst. Dann kannst du als Freelancer einer Tätigkeit nachgehen, die dich finanziell ausreichend versorgt und dabei auch noch glücklich macht.