Lasst uns über’s geschäftliche Reden – im Business Salon

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Die Frau und die Karriere – warum sollte beides zusammen nicht passen? Das Thema ist unlängst allgegenwertig: Experten streiten über die Effektivität einer Frauenquote, Wissenschaftler diskutieren über die Position einer Frau als Angestellte im Betrieb. Doch sobald sich eine Frau erfolgreich ihren Weg bahnt, kommt noch immer schnell der Kommentar „Die hat sich doch nur hochgeschlafen!

Schnell wird gegendert, stereotypisiert und mit Klischees, Theorien sowie Hypothesen um sich geworfen – alles nur, um das weibliche Wesen in der Arbeitswelt zu begreifen oder gar zu fördern. Schließlich hat Frau es gar nicht so leicht und braucht die zielgerichtete Führung, möchte Mann zumindest ganz gerne glauben.

Doch es gibt sie, die erfolgreichen Frauen, die sich auf ihrem beruflichen Weg durchgesetzt und ihre Karriere gemacht haben. Um mit und von ihnen sowie ihrem Erfahrungsschatz zu lernen, ist der sogenannte Business Salon im Sommer 2015 geplant – insofern das Crowdfunding dazu erfolgreich verläuft:

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Die Inspiration für dieses Projekt kommt von dem Hamburger bottlesalon, an welchem die Ideengeberin Judith Sylla teilnimmt. Um ein bisschen mehr über dieses Format in Erfahrung zu bringen, freuen wir uns, dass Judith Sylla Zeit für ein Interview mit uns hat!

KG: Erst einmal herzlichen Dank Frau Sylla, dass Sie sich die Zeit für ein Interview mit uns nehmen! Laut der Beschreibung auf startnext.de können wir mit dem Business Salon ein Talk-Format erwarten, welches eine entspannte Atmosphäre mit einem ungezwungenen, aber seriösen Karriere-Talk verknüpft – mit dem Augenmerk auf die Frau und die Karriere. Warum ist genau jetzt die Zeit für ein solches Format?

Businessfrau
© Ryan McGuire_stocksnap.io

JS:Das Thema „Frauen im Business“ und die Auseinandersetzung mit der Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern im Beruf werden momentan auf vielen Kanälen gespielt und diskutiert. In Blogs, in speziellen Frauen-Netzwerken oder Business- und Lifestyle-Plattformen – und in der Politik. Das Thema ist also allgegenwärtig, was zeigt, dass es so wichtig, wie vielschichtig ist.

Deshalb ist es uns auch wichtig, dass der Busniess Salon als Online-Video-Format für alle und zu jeder Zeit zugänglich sein wird.

KG: Der Business Salon soll nun auf eine persönlichere Ebene gehen, was genau erhofft ihr euch mit dieser Herangehensweise?

JS:Der Business Salon sammelt alles, fasst zusammen und übersetzt die relevanten Aspekte in ein lebendiges Videoformat, das unterhaltsam und informativ zugleich ist. Mehr noch: Durch den Erfahrungsaustausch der anwesenden Gäste bekommen die Inhalte Persönlichkeit. Der offene ehrliche Austausch vermittelt ganz automatisch und unterbewusst Tipps, von denen die Zuschauer wiederum für ihren beruflichen Alltag profitieren. Das macht den Business Salon zu einem Format, das alle Frauen anspricht, die einen Beruf ausüben, nicht nur die, die als Endstation ihrer Karriere die Führungsetage sehen.

Ich selbst bezeichne mich absolut nicht als „Karrierefrau, die hoch hinaus will. Dennoch ziehe ich mit Begeisterung aus Vorträgen von beeindruckenden Persönlichkeiten wie Sheryl Sandberg, einem Interview mit einem Führungskräfte-Coach und einem Zitat einer erfolgreichen Unternehmerin Tipps für meine eigene berufliche Situation oder bekomme Impulse, mein Verhalten zu reflektieren und zu ändern. Und im Grunde kann das jede Frau und profitiert am Ende davon. Im Job, aber auch in der Beziehung oder dem Verhältnis zu Freunden. Der Business Salon liefert all das.

KG: Wenn das Crowdfunding erfolgreich ist, sollen zwei Pilotfolgen gedreht werden und dann zunächst im Internet zur Verfügung stehen. Habt ihr dafür bereits bestimmte Themen, die im Fokus stehen sollen, oder wird im Gespräch zwischen den Themen geswitcht?

JS:Die Themen sind noch nicht final entschieden. Hoch im Kurs sind Themen wie „Das Verhandlungs(un)geschick von Frauen“, sowohl, wenn es um Gehalt geht als auch um Deals für die Firma, „Warum Frauen weniger Firmen gründen als Männer?“ oder „Familie und Beruf“ – wie kann frau das alles schaffen?“.

Jedes Thema bringt natürlich Nebenaspekte mit sich, in die mal kurz abgetaucht wird. Zum Beispiel beim Thema Gründung würden wir auch Gründerinnen vorstellen, die mit ihrer ersten Idee gescheitert sind und obwohl sie all ihr Privatvermögen investiert und verloren haben, sind sie mit einer zweiten Idee und Investoren dann doch noch voll durchgestartet. Sie haben trotz Niederlage weiter gemacht. Beim Thema Karriere und Familie würden beispielsweise die Männer mehr einbezogen, die ihre Partnerin ja oftmals mehr in der Erziehung unterstützen möchten, aber auch da sind die Arbeitgeber noch wenig flexibel und halten an traditionellen Mustern fest. Es gibt also je nach Thema auch mal den ein oder anderen „Quotenmann“.

KG: Frauen sollen durch das gemeinsame Gespräch und im Endeffekt durch das Zuschauen von- und miteinander lernen können – während sie sozusagen in einem „Salon“ sitzen – das Zimmer, welches zu vergangenen Zeiten (und teils noch heute) den Frauen in Gesellschaftsrunden vorbehalten war. Hier findet sich bereits ein Spiel mit den Klischees – was können wir noch für ein Spiel mit Klischees und Stereotypen erwarten?

JS:Das Setting des Trailers ähnelt stark einem Gentlemen’s Club oder Zigarrenclub, da spielen wir ganz klar mit Klischees – wir wollen ja schließlich Aufmerksamkeit für die Crowdfunding-Kampagne erregen.

Neugierig machen. Den Salon als solches verstehen wir aber als weibliche Domäne, begründet in der früheren Salon-Kultur, in der sich wohlhabende und gebildete Frauen – die sogenannten Salonnières – zum freien Ideenaustausch trafen. Der „Business Salon“ vereint also harte Arbeits-Realität mit der Weiblichkeit des Salons.

Die Klischees und Stereotypen werden manchmal auch Teil der Gespräche im Business Salon sein. Denn bei vielen Beispielen kommt man nicht drum herum zu beschreiben, wie verhält sich eine Frau typischerweise in so einer Situation und wie anders ein Mann, um sie im Anschluss zu analysieren. Viele der klassischen Situationen im Job entstehen durch die Fehlkommunikation zwischen weiblichen und männlichen Kollegen – was das Aussenden als auch das Empfangen von verbalen, aber auch körperlichen Botschaften angeht. Sollen alle Frauen jetzt werden wie Männer? Nicht ganz. In erster Linie sollen sie kapieren, wie ihr Gegenüber tickt und merken, dass sie viele Situationen mit ganz simplen Mitteln für sich selbst entschärfen können. Dazu müssen sie aber die Sprache der Männer lernen und im richtigen Moment einsetzen. Durch Respekt und Anerkennung geht es dann ganz ohne Quote nach oben, und wenn erst mal genug Frauen in der Männerdomäne angekommen sind, können Sie die Verhaltensregeln da oben ja etwas ändern – dann müssen die Männer ihr Verhalten überdenken.

KG: Talk-Runden sind hinlänglich dafür bekannt, unterschiedliche Gäste mit verschiedenen Positionen einzuladen, um etwas mehr Spannung und Reflexion in eine Sendung zu bringen – schließlich soll der Zuschauer sich seine eigenen Gedanken machen und alle Aspekte kennen. Wie genau möchte der Business Salon den Lerneffekt bei den Zuschauern hervorrufen?

JS:Der Business Salon zeigt kein Richtig oder Falsch auf und auch nicht zwingend ein Pro und ein Kontra, zwischen dem sich die Zuschauerin am Ende entscheiden muss. Klar, es gibt ein Oberthema und jeder der Gäste bringt eine eigene Meinung und Perspektive dazu mit. Es geht aber nicht darum, diese in einer hitzigen Debatte als einzig wahre zu verteidigen, sondern sie zu vertreten und damit eine weitere Sichtweise zu liefern. Die Runde damit zu bereichern. Der Business Salon ist ein offener, ehrlicher Austausch von persönlichen Erfahrungen und dadurch ein Rat- und Anstoßgeber. Wenn beispielsweise ein Coach von verschiedenen Klienten erzählt oder ein Personaler von verschiedenen Verhandlungsgesprächen mit Männern und Frauen, dann zieht jede Zuschauerin ein Erkenntnis für sich und ihre berufliche Situation daraus, ohne die Erfahrung selbst machen zu müssen. Sie ist besser gerüstet und gestärkt, durch die Erfahrungen der anderen.

KG: Wie ist Ihre persönliche Einstellung zu dem Thema Frau und Karriere sowie zu den „Fördermaßnahmen“ allein im Hinblick auf die Frauenquote und der Möglichkeit, dass Männer in die Elternzeit gehen können?

JS:Ich finde es durchaus gut, dass die Politik das Thema erkannt hat und diskutiert. Das Ziel der Quote ist auch durchaus gut, aber ob die Quote, so wie sie jetzt in der Theorie existiert, auch in der Praxis zum Ziel führen wird, bezweifle ich momentan. Denn sie wirkt doch wie ein Freifahrtschein – also der unvermittelte Sprung ins „Haifischbecken“. Meiner Meinung nach haben Frauen, die sich selbst an die Spitze kämpfen, da oben auch mehr Überlebenschancen, weil sie mehr respektiert werden. Aber vielleicht ist das auch nur Schwarzmalerei und die Quote entpuppt sich als Erfolg auf ganzer Linie. Am Ende zählt das Ergebnis: Mehr Frauen haben die Chance ihr Können in den Vorständen zu demonstrieren.

Dass die meisten Männer in Elternzeit gehen können, finde ich toll! Und wenn sie dann auch wirklich den Part der Mutter übernehmen, damit die weiterhin beruflich am Ball bleiben kann und in dieser Zeit kein langer Familienurlaub geplant wird, dann finde ich das noch besser. Denn dann verstehen die Männer, was es heißt 24/7 für Kind und Haushalt da zu sein und das Ganze dann nach der Elternzeit noch mit Teil- oder Vollzeitjob unter einen Hut zu kriegen. Denn machen wir uns nichts vor das 50/50-Modell in Beziehungen mit Kind nach der Elternzeit ist noch absolute Rarität. Und bis die Teilzeitarbeit für Männer normal wird, ist es noch ein langer Weg. Auch in dieser Diskussion gilt es, von Unternehmensseite die festen Strukturen aufzubrechen und an die heutige Lebensrealität anzupassen.

KG: Zu guter Letzt: Wenn wir alles zusammennehmen – Ihr persönliches Engagement für die Sendung, die Moderation durch Johanna Maria Knothe (bekannt durch u. a. Bambule), dem Austausch von Frauen über Erfahrungen sowie die aktuelle Situation und dadurch die Hilfestellung für die eigene Karriere – welche Gründe gibt es noch für uns, das Projekt zu unterstützen und im Endeffekt dann auch „einzuschalten“?

JS:Das sind doch schon ganz viele gute Gründe, die für eine Unterstützung und ein späteres „Einschalten“ sprechen. Mir ist wichtig, dass das Thema in der breiten Öffentlichkeit nicht nur am Equal-Pay-Day hochkocht oder wenn gerade wieder die Quote diskutiert wird. Es sollte allgegenwärtig sein, damit schon die Änderungen in kleinem Rahmen als ganz normal und logisch verstanden werden. Wer hätte noch vor 10 Jahren gedacht, dass vegane Ernährung sich so durchsetzt? Sie ist längst salonfähig – sogar ein ganz eigener Wirtschaftszweig hat sich daraus entwickelt.

Ich habe mal gelesen, dass erst im Jahr 2095 absolute Gleichberechtigung zwischen Männer und Frauen im Job herrschen soll. Das ist definitiv zu lange hin! Der Business Salon soll auf neuer Ebene Beschleunigung reinbringen, weil er durch seine Video-Form das Thema leicht konsumierbar und dennoch gehaltvoll aufbereitet. Also lasst uns einen Zahn zulegen!

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© Leitwolf Film- und TVProduktion

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