Es gibt viele Wege nach dem Studium und nicht selten führen diese Arbeitssuchende ins Ausland. Immer mehr Menschen wollen sich ihren Traum von der Arbeit im Ausland verwirklichen! Die aktuellen Zahlen sprechen für sich! Ein neuer OECD Bericht aus dem Jahr 2015 zeigt auf, dass Deutschland zu den größten Auswanderungsländern gehört. Damit auch du dir deinen langehegten Traum vom Job im Ausland erfüllen kannst, haben wir im Folgenden die wichtigsten Tipps und Fakten rund um das Thema der Kosten eines Vorstellungsgespräch im Ausland, Dos & Don‘ts sowie das Skype-Interview zusammengetragen!
- Das internationale Bewerbungsgespräch: Die Grundlagen
- Wer übernimmt die Reisekosten für das Vorstellungsgespräch?
- Trägt der potenzielle Arbeitgeber die Reisekosten?
- Übernimmt die Arbeitsagentur meine Reisekosten?
- Der gesetzliche Anspruch
- Wichtige Sprachkenntnisse für das Vorstellungsgespräch auf Englisch
- Das Skype-Interview beim Vorstellungsgespräch im Ausland
Das internationale Bewerbungsgespräch: Die Grundlage
Damit du für in Zukunft keine Angst beim Vorstellungsgespräch im Ausland hast und optimal vorbereitet bist haben wir im Folgenden eine umfassende Übersicht mit den wichtigsten Informationen, Dos & Don’ts und den länderspezifischen Umgangsformen für dich zusammen gestellt.
Dos & Don’ts in verschiedenen Ländern
Im heimischen Kulturkreis ist es recht einfach zu wissen, was als höflich und unhöflich oder gar als No-Go gilt. Doch selbst hier muss man sich als Bewerber vorher oft nochmal kurz informieren, um zu wissen, wie man sich am besten verhalten sollte. Umso komplizierter ist das in einem unbekannten Kulturkreis.
Wir können natürlich keine umfassende Auskunft über alle Gepflogenheiten oder Dos und Don’ts ausländischer Business-Unterhaltungen geben. Das nähme schier unfassbare Ausmaße an, schließlich gibt es ganze Studiengänge zu interkultureller Kommunikation. Was wir aber können, ist dir eine kurzen Überblick zu einigen wichtigen Destinationen zu geben, vielleicht ist für dich ja direkt die Richtige dabei:
- Bewirbst du dich für einen Job in Großbritannien, sei auf jeden Fall pünktlich! Wenn du zu spät eintriffst, kannst du eigentlich gleich an der Türschwelle wieder kehrtmachen. Pflege außerdem einen ruhigen Tonfall; ein zu lautes Organ ist zu einnehmend und daher unhöflich. Des Weiteren solltest du dich auf eine Prüfung deines Fachwissens und deiner Soft Skills einstellen.
- Chinesische Personaler legen hingegen unheimlich viel Wert auf das äußere Erscheinungsbild. Sehr schlicht soll es sein. Gedeckte Farben, keine High Heels, nicht zu viel Haut. Auch dein Auftreten sollte nicht so auffällig sein. Vermeide ausholende Gesten und mit der Hand auf Menschen zu zeigen.
- Argentinische oder österreichische Personaler und potenzielle Vorgesetzte beim Bewerbungsgespräch ohne Titel anzusprechen, ist genauso ein Schuss ins Aus.
- Außerdem ist es in einigen Ländern, etwa im Vereinigten Königreich, in den USA und der Schweiz, für Personalverantwortliche uninteressant über Gehalt, Sozialleistungen oder Urlaubsansprüche zu sprechen. Dafür ist noch Zeit, wenn der Vertrag ausgehandelt wird.
Berücksichtige länderspezifische Umgangsformen
Wir nehmen natürlich nicht an, dass Du nicht weißt, in welchem Land oder in welcher Region du gerne arbeiten und leben willst. Was wir dir vielmehr ans Herz legen wollen ist, dass du dich umfassend mit dem Zielland beschäftigen solltest, bevor du versuchst dort einen Job zu finden.
Überlege dir ganz genau, warum du dieses Land schätzt und wieso du genau dorthin willst. Es kann gut sein, dass dich die Personaler genau das fragen werden. Mach‘ deine Hausaufgaben und zwar nicht nur was das Unternehmen betrifft. Du solltest auch über Geschichte und Kultur des Landes Bescheid wissen und dir einen Überblick über die aktuelle wirtschaftliche und politische Lage verschaffen.
Wer übernimmt die Reisekosten?
Lädt dich das Unternehmen zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch ein, ist das erst einmal sehr gut. So kannst du dir nämlich bereits einen ersten Eindruck von der neuen Umgebung verschaffen. Zudem stellt sich die Frage, ob der Betrieb nicht auch die Fahrtkosten für die An- und Abreise übernimmt. Eine klare Antwort gibt es zu diesem Thema nicht.
Jede Firma kann selbst über die Handhabung einer solchen Kostenübernahme entscheiden. Daher ist es sicherlich nicht verkehrt, die eventuelle Reisekostenerstattung im Vorfeld abzusprechen. Falls du selbst für die Anreisekosten aufkommen muss, kannst du sie immerhin steuerlich absetzen.
Trägt der potenzielle Arbeitgeber die Reisekosten?
Grundsätzlich ist der Arbeitgeber dazu angehalten und verpflichtet die Reisekosten dem Bewerber zu erstatten, die für ein Vorstellungsgespräch womöglich anfallen. Zu den womöglich entstehenden Kosten, die für ein Vorstellungsgespräch im Ausland anfallen können, zählen unter anderem die Verpflegungskosten, die Übernachtungskosten als auch die Kosten der Fahrt. In der Regel wird jedoch der konkrete Umfang der Kosten im Vorhinein zwischen dem Bewerber und dem Arbeitgeber besprochen!
Der Umfang der übernommenen Reisekosten hängt in den meisten Fällen maßgeblich von der vakanten Stelle ab. Bewirbt sich der Arbeitssuchende auf eine Führungsposition, so kann dieser womöglich mit der Übernahme der Kosten für die An- und Abreise sowie auch der Übernachtung und der Verpflegung rechnen. Ist die Stelle auf die sich beworben wird jedoch von niedriger Position, muss auch mit einer geringeren Übernahme der Kosten gerechnet werden.
Selten ist es der Fall, dass der Arbeitgeber dem Bewerber den Anspruch auf die Erstattung der anfallenden Kosten für das Vorstellungsgespräch verweigert. Dieser Kostenausschluss muss jedoch vorab erfolgen, in Form eines ausdrücklichen Hinweises durch den Personaler oder Arbeitgeber.
Übernimmt die Arbeitsagentur meine Reisekosten?
Falls du arbeitslos bist und dein potenzieller Arbeitgeber die Reisekosten nicht übernehmen möchte, gibt es die Möglichkeit die Reisekosten bei der Arbeitsagentur abzusetzen. Hierfür musst du jedoch den entsprechenden Antrag noch vor Beginn deiner Reise stellen. Laut der europarechtlich garantierten Freizügigkeit der Arbeitnehmer, werden Kosten für die günstigste Reisevariante auch im EU-Ausland übernommen.
Der gesetzliche Anspruch
Es besteht, gemäß §670 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB), ein gesetzlicher Anspruch auf die Übernahme der Kosten durch den potenziellen Arbeitgeber, die für das Vorstellungsgespräch anfallen.
Jedoch müssen im Vorhinein Reglungen und Absprachen mit dem Arbeitgeber diesbezüglich getroffen werden. Es ist im BGB jedoch auch vermerkt, dass dieses Gesetz nur greift, wenn der Bewerber auch ausdrücklich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wurde und dieser Einladung auch nachkommt.
Wichtige Sprachkenntnisse für das Vorstellungsgespräch auf Englisch
Ob für ein Auslandssemester oder den Beruf im Ausland – flüssige Englischkenntnisse sind das unabdingbare Muss für ein potenzielles Arbeitsverhältnis im fremdsprachigen Ausland. Es sei denn, du sprichst die (bzw. eine der) Landessprache(n). Egal auf welchem Niveau du die Zielsprache bereits beherrschst: Eine Auffrischung oder die Aneignung der Basics kann nie schaden.
Das klappt – speziell bei der Vorbereitung auf ein mündliches Gespräch – am besten mit einem Tandem-Sprachpartner. Ist die Zielsprache die Muttersprache des Tandempartners / der Tandempartnerin, bekommst du vielleicht noch sinnvolle Aussprachetipps oder eine genaue Auskunft über eventuelle Fehler, die du noch machst.
Außerdem schadet ein Blick ins Vokabelheft nicht. Um eventuelle Horrrorfragen beim Vorstellungsgespräch souverän beantworten zu können, empfiehlt es sich Vokabeln zu pauken! Speziell die wichtigsten Geschäfts- und Branchenvokabeln sind erforderlich. Eigne dir passende Ausdrücke an, damit du nicht in einen Small Talk fällst, indem du ständig you know, actually und kind of sagst.
Das Skype-Interview beim Vorstellungsgespräch im Ausland
Viele Unternehmen setzen mittlerweile auf Videotelefonie, um Bewerber kennen zu lernen. Das spart Zeit und Anfahrtskosten. Allerdings fallen dabei viele Dinge weg, die normalerweise Auskunft über die Eignung eines Kandidaten geben. Der oftmals noch unterschätzte Händedruck und teilweise auch die Körperhaltung und Präsenz eines jeden Bewerbers kommen nicht zur Geltung.
Eigentlich können Personaler nicht mal sehen, ob der Kandidat eine Hose trägt. Ok, Spaß beiseite.Dafür bietet das Skype-Gespräch auch Vorteile. Beispielsweise kannst du dir Notizen machen, die dein Gegenüber nicht sehen kann. So kannst du unauffällig von diesen ablesen. Außerdem bist du zuhause vielleicht (oder wahrscheinlich ganz sicher) entspannter, als in einem fremden Büro.
Möchtest du überzeugen, solltest du im Übrigen in die Kamera schauen, um Blickkontakt aufzubauen und nicht auf das Display.Wie wir aber alle wissen: Die Technik macht nicht immer das, was wir wollen. Nimm dir also genügend Zeit alles einzustellen und zu prüfen:
- Wie sieht der Hintergrund aus?
- Kann man dich gut sehen?
- Passt die Auflösung? Sieht das Bild professionell aus?
- Funktioniert der Ton?
- Hast du eine zufriedenstellende Internetverbindung?
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es empfehlenswert ist sich im Vorhinein ausgiebig über das neue Unternehmen zu informieren. Du solltest dich zudem umfangreich mit den Dos & Don‘ts der verschiedenen Länder, der angemessenen Kleidung, dem Termin der Anreise sowie den länderspezifischen Umgangsformen auseinandersetzen. Des Weiteren solltest du dich vor einem möglichen Skype-Interview umfassend mit der Technik sowie der Sprache, in der das Vorstellungsgespräch geführt wird, auseinandersetzen.*
Das finden andere Leser interessant:
- Arbeiten im Ausland 4: Irland
- Freiwilligendienst im Ausland
- Arbeiten wo andere Urlaub machen- Das Auslandspraktikum
*Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird in dem vorliegendem Artikel die gewohnte männliche Sprachform bei personenbezogenen Substantiven und Pronomen verwendet. Dies impliziert jedoch keine Benachteiligung des weiblichen Geschlechts, sondern soll im Sinne der sprachlichen Vereinfachung als geschlechtsneutral zu verstehen sein.