Ein Wartesemester sinnvoll nutzen – aber wie?

Das Wartesemester

Abi und nun? Beantwortet man diese Frage mit „studieren“ ist dies in einigen Fällen leichter gesagt als getan. Wartesemester sind eine Horrorvorstellung für viele angehende Akademiker. Was soll man mit der ganzen Zeit anfangen, damit nicht hinterher eine große Lücke im Lebenslauf auftaucht?

Das Wartesemester

© T. Michel – Fotolia.com

Wenn Ihr euch für ein Studium eingeschrieben habt, aber nicht direkt einen Studienplatz bekommt, kann das vielerlei Gründe haben. Meistens ist das Abitur nicht gut genug für den Studiengang oder das Fach ist maßlos überlaufen. Im Worst Case kann natürlich beides der Fall sein. Doch deswegen muss keiner verzweifeln. Zum einen werden jedem die Wartesemester angerechnet, wodurch es mit jedem Wartesemester leichter wird, in einen Studiengang zu kommen. Zum anderen kann diese Zeit sinnvoll überbrückt werden, zumindest bis zu einem bestimmten Maß.

Auch wenn Wehr- und Zivildienst längst abgeschafft sind, bietet es sich an, ein freiwilliges soziales Jahr zu machen. Zum einen ist ein FSJ eine gute Möglichkeit, um mehr über sich selber zu lernen. Zum anderen hilft man dadurch Menschen, die an Krankheiten, Armut oder Einsamkeit leiden. Auch den sozialen Einrichtungen ist sehr damit gedient. Seit der Zivildienst abgeschafft wurde, freuen sich diese Einrichtungen über jede helfende Hand. Meistens bekommt man einen Lohn gezahlt und kann sich so etwas zur Seite legen oder es einfach ausgeben. Das kommt ganz auf euch an. Auch ein freiwilliger Wehrdienst kann für einige eine gute Option sein. So oder so, sind diese beiden freiwilligen Dienste ein Pluspunkt in jedem Lebenslauf.

Ist die voraussichtliche Wartezeit recht absehbar und man weiß, dass man in einem halben Jahr schon zugelassen wird, so ist Jobben auch eine gute Variante. Man sucht sich einen relativ gut bezahlten Aushilfsjob und kann etwas für die Studienzeit auf die hohe Kante legen. Viele Minijobs kann man auch während des Studiums weiter betreiben. Die Hauptsache dabei ist, dass man noch genug Zeit und Kraft hat, um zu lernen. Denn es macht keinen Sinn, das Studium für einen Minijob aufs Spiel zu setzen.

Praktika sind ebenfalls eine beliebte Variante, um Zeit zu überbrücken. Am besten absolviert man diese natürlich in themenverwandten Bereichen, dann hat man schon für das bevorstehende Studium Wissen und Informationen gesammelt.

In ganz andere Dimensionen kommen wir natürlich, wenn man mit einer Wartezeit von mehreren Jahren zu rechnen hat, man dieses Studium aber um jeden Preis machen möchte. Oft tritt dieser Fall im Fach Medizin auf, wo der Worst Case als ein sehr hoher NC und der maßlosen Teilnahme an Studienanwärtern auftritt. Am Beispiel der Medizin kann man in diesem Fall eine Berufsausbildung in diesem Themengebiet anstreben, um die Zeit sinnvoll zu überbrücken und so einiges zu lernen. Nach der dreijährigen Ausbildung hat man gute Chancen, einen Studienplatz zu erhaschen, zumal man sich viele Tätigkeiten der Ausbildung während des Studiums als Praktikum anrechnen lassen kann. Somit kann man sich ganz auf das Studium konzentrieren, wenn die anderen sich um Praktika bewerben müssen.

Aber Achtung! Man kann in der Zwischenzeit nichts anderes studieren. Die Semester, in denen man ein anderes Fach studiert, werden in keinem Fall als Wartesemester angerechnet. Obwohl so manch einer schon einmal etwas studiert, wodurch er schon ein paar Scheine machen kann, die ihm dann im Wunschstudium angerechnet werden. Dies ist jedoch Riskant, weil es natürlich sein kann, dass, obwohl man schon einige Scheine gemacht hat, man noch einen längeren Zeitraum überbrücken muss.

Alles in allem kann man sagen, dass sich Wartesemester schlimmer anhören als sie sind. Wenn man weiß, was man mit dieser Zeit anstellen kann, sind sie halb so wild. Außerdem können sie einem wichtige praktische Kompetenzen verschaffen, welche viele Arbeitgeber häufig bei frischgebackenen Absolventen vermissen.

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