Irgendwann birgt der Blick auf die Lohnkostenabrechnung am Monatsende nur noch eine bittere Enttäuschung: müsste|könnte|sollte da nicht eigentlich ein bisschen mehr stehen? Die netten Kollegen, der sympathische Chef und die ansprechenden Aufgaben bieten an dann auch keine Aufmunterung mehr.
Gehalts(wunsch)vorstellungen#1 lieferte bereits Informationen zu den Faktoren, die es bei der Äußerung von Gehaltsvorstellungen bei der Bewerbung um einen neuen Job zu beachten gilt. In Gehalts(wunsch)vorstellungen#2 wird es vor allem interessant für diejenigen, die neue Gehaltsverhandlungen mit ihrem Arbeitgeber einplanen. Vorab sei dazu gesagt, dass die Faktoren aus dem voran gegangenen Artikel für eine realistische Einschätzung nicht vernachlässigt werden sollten!
Ich möchte eine Gehaltserhöhung! Was sollte ich berücksichtigen?
Mit der ausreichenden Vorbereitung sollte dieser Schritt kein großes Problem darstellen.
Es gilt vor allem, dass das Thema Gehalt geschickt angesprochen werden muss. Falsche Situationen für die Frage nach einem besseren Gehalt sind vor allem wirtschaftlich kritische Situationen, Firmenfeste und Ansprachen des Chefs zwischen Tür und Angel. Ratsam ist es ebenfalls, sich zwei Monate vor dem eigentlichen Termin für ein Gespräch zur Gehaltserhöhung, ein Feedbackgespräch zu vereinbaren. Dieses Gespräch kann folgend zur Grundlage für die Verhandlungen zur eigentlichen Gehaltserhöhung nutzen.
Ebenso wichtig ist es, dass der richtige Ansprechpartner für die Gehaltsverhandlung gewählt wird. In der Regel ist das der Abteilungsleiter, beziehungsweise der Fachverantwortliche. Dieser kann letzten Endes am besten die jeweiligen Leistungen der Person beurteilen. Die Personalabteilung einer Firma hingegen bleibt diesbezüglich meistens im Hintergrund und setzt nur das Budget für die Verhandlungen fest.
Das Gleiche wie für das Vorstellungsgespräch gilt ebenfalls für das Gespräch um eine Erhöhung des Gehalts:
Weder zu tief, noch zu hoch stapeln zahlt sich aus! Es ist entscheidend, dass man seinen eigenen Wert richtig einzuschätzen weiß. Nur so kann die Person einem gegenüber erkennen, ob man in seinen Entscheidungen viel zu verhalten, realistisch, oder utopisch ist.
Es wäre allerdings noch eine Alternative zu dem festen Bruttogehalt zu nennen:
Das variable Gehalt
Das variable Gehalt ist die Alternative zu allen fortfolgenden Gehaltsverhandlungen in einem Beruf. Es gilt nicht mehr rein die Bezahlung pro Stunde. Neben einem gewissen Festbetrag werden für erbrachte
Leistungen Boni gezahlt. Somit hat es der Mitarbeiter folglich selbst in der Hand, wie viel er letzten Endes verdient.
Prinzipiell lässt sich zu dem sogenannten variablen Gehalt sagen, dass es sich um eine primär leistungsorientierte Bezahlung der Arbeitnehmer handelt. Für den Arbeitnehmer bedeutet das: Möchte ich mehr verdienen, muss ich mehr Leistung bringen.
An dieser Stelle könnten Diskussionen einhacken, ob das variable Gehalt nicht letzten Endes die sogenannte Ellenbogen – Gesellschaft fördert, den Druck auf die Arbeitnehmer, sowie die eigene Karriere erhöht, oder schlichtweg ein reiner Motivationspush ist. Doch die Entscheidung, wie man der leistungsorientierten Bezahlung gegenübersteht, bleibt an diesem Punkt eine individuelle.