Viele junge Menschen haben heutzutage Angst, später keinen Job zu finden. Das betrifft selbst diejenigen, die sich in einer Ausbildung oder einem Studium befinden. Absolventen suchen nach ihrem Abschluss zum Teil mehrere Monate nach einem Job. Doch wie kann das sein?
Auf der einen Seite steht die Wirtschaftskrise 2007, seit der die gefühlte berufliche Unsicherheit der Menschen deutlich gestiegen ist. Auf der anderen Seite stehen der demografische Wandel und der von vielen Unternehmen und Politikern so oft beklagte Fachkräftemangel. Im Jahr 2016/17 blieben 8,9% der gemeldeten Lehrstellen unbesetzt. Andererseits stieg die Zahl der Bewerber, die keinen Ausbildungsplatz finden auf 4,3% im Jahr 2016/17.
Das liegt zu großen Teilen daran, dass viele Ausbildungswillige sich auf ihren Traumberuf versteifen und dadurch andere Möglichkeiten und deren Perspektiven völlig außer Acht lassen. Zusätzlich leiden viele Ausbildungsberufe unter einem – zum Teil auch zu Unrecht – schlechten Image, weshalb kaum jemand den Wunsch verspürt die von den Unternehmen zur Verfügung gestellten Ausbildungsplätze zu besetzen.
Der demografische Wandel und die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt
Für den Ausbildungs- als auch für den Arbeitsmarkt kann der demografische Wandel sowohl positive als auch negative Folgen haben. Eine veränderte Anzahl von Erwerbsfähigen und eine umgekrempelte Altersstruktur innerhalb der Erwerbstätigen und Erwerbsunfähigen stellen eine Herausforderung für unsere Gesellschaft dar.
Positive Folgen des demografischen Wandels
Durch den demografischen Wandel steigt der Bedarf an Auszubildenden und Arbeitnehmern. Da in Deutschland immer weniger Kinder geboren und die Menschen dank des medizinischen Fortschritts immer älter werden, sinkt die Zahl der Erwerbsfähigen. So steht eine zunehmende Anzahl an Ausbildungs- und Arbeitsplätzen einer abnehmenden Anzahl an Auszubildenden und Arbeitnehmern gegenüber. Die Chancen eine Stelle zu bekommen steigen also.
Negative Folgen des demografischen Wandels
Ebenfalls durch den demografischen Wandel bedingt, werden die zukünftigen Arbeitnehmer immer länger arbeiten müssen, um in unserem Sozialstaat für die große Anzahl an Erwerbsunfähigen – Kinder, aber vor allem Rentner – aufzukommen. So besteht die Möglichkeit, dass das Rentenalter weiter nach oben verschoben wird. Dadurch entstünde eine größere Zahl an Erwerbstätigen und eine geringere Zahl an Rentnern.
Fazit: Folgen des demografischen Wandels
Wie positiv oder negativ man die oben genannten verschiedenen Auswirkungen des demografischen Wandels bewertet, hängt von jedem selbst und den persönlichen Vorstellungen und Einstellungen gegenüber der Arbeitswelt ab. Unternehmen sollten schon heute großen Wert auf exzellentes Personalmanagement legen – ein Thema das bereits eine bedeutende Rolle spielt, jedoch in Zukunft eine noch viel größere spielen wird!
Als zukünftiger Arbeitnehmer sollte man heute investieren – also Nischen im Arbeitsmarkt erkennen und einen guten Abschluss anstreben – um in Zukunft zu den begehrten und gut bezahlten Fachkräften zu gehören. Denn wer keine Qualifikationen vorweisen kann, wird es auch bei einem großen Angebot an Arbeit schwer haben, einen Job zu finden.
Lies dir auch unser Interview mit Rolf Dindorf zum demografischen Wandel durch.