Das Vorstellungsgespräch verlief erfolgreich und du bekommst deinen Arbeitsvertrag zugesendet. Den Inhalt des Vertrags solltest du sehr genau prüfen, bevor du ihn unterschreibst. Damit du weißt worauf es ankommt, stellen wir dir in diesem Beitrag die Bestandteile eines Arbeitsvertrags vor.
Der Arbeitsvertrag
Der Arbeitsvertrag ist eine besondere Form des Dienstvertrags (§611 BGB). Der Vertragsschluss setzt immer ein Angebot und eine Annahme voraus. Der Arbeitsvertrag kann im Rahmen der geltenden Gesetze und höherrangigen Regelungen frei zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer gestaltet werden (§ 105 Gewerbeordnung).
Dabei gilt immer das Rangprinzip, sodass ranghöhere Verordnungen eine vorrangige Gültigkeit besitzen. Vor dem Arbeitsvertrag stehen beispielsweise die Grundgesetze, Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen.
Befristung des Arbeitsvertrags
Unterschieden wird bei Arbeitsverträgen zwischen unbefristeten und befristeten Verträgen. Unbefristet bedeutet einen Arbeitsvertrag ohne ein vorher festgelegtes Ablaufdatum.
Befristete Verträge sind solche, welche auf einen gewissen Zeitraum begrenzt sind und im Anschluss automatisch enden. Ist ein Arbeitsvertrag befristet, darf er über einen Zeitraum von 2 Jahren bestehen und zudem höchstens dreimal verlängert werden.
Wenn ein Vertrag befristet werden soll, also eine Befristungsabrede enthält, muss diese auf jeden Fall schriftlich erfolgen, damit sie wirksam ist (§14 Abs. 4 TzBfG).
Bestandteile des Arbeitsvertrags
Ein Arbeitsvertrag muss nach §2, NachwG gewisse Mindestbedingungen enthalten. Wir stellen dir kurz den Inhalt und die einzelnen Bestandteile deines Arbeitsvertrags vor:
- Arbeitsvertragsparteien
- Beginn
- Arbeitsort
- Kurze Beschreibung der Tätigkeit
- Höhe des Entgelts
- Arbeitszeit
- Urlaubsdauer
- Kündigungsfrist
Die beiden Parteien, zwischen denen der Vertrag zustande kommt, müssen beide namentlich und mit Anschrift im Vertrag aufgeführt werden. Dementsprechend sind sowohl dein Name, deine Anschrift, als auch die entsprechenden Angaben deines Arbeitgebers enthalten.
Im Arbeitsvertrag muss zudem ein Datum festgelegt werden an dem deine Tätigkeit beginnt. Dazu informiert dieses Datum darüber ab wann der Vertrag in Kraft tritt.
Dieser Bestandteil ist besonders bei Unternehmen mit mehreren Standorten relevant. Der Standort, an welchem der Arbeitnehmer eingesetzt wird, ist entscheidend und gehört unbedingt in den Vertrag.
Hier sollte eine kurze Aufgabenbeschreibung eingefügt werden. Diese beinhaltet die Tätigkeitsbereiche des Arbeitnehmers und macht deutlich, wofür der Arbeitnehmer eingesetzt werden soll.
Das Entgelt, welches im Arbeitsvertrag festgelegt wird, bezieht sich auf die gesamte Vergütung. Das heißt, dass sowohl das tatsächliche Grundgehalt, als auch mögliche Zuschläge und Sondervergütungen hier aufgeführt werden.
Die Arbeitszeit wird meist in festen Wochen- oder Monatsstunden angegeben, sofern dies möglich ist. Zudem darf die tägliche Arbeitszeit nur in Ausnahmefällen 8 Stunden überschreiten.
Der Urlaubsanspruch eines Arbeitnehmers muss ebenfalls aus dem Arbeitsvertrag zu entnehmen sein. Hier wird aufgeführt, wie viele Urlaubstage dir zur Erholung zustehen.
Die Kündigungsfrist, die in den Arbeitsvertrag aufgenommen wird, ist für beide Parteien festgelegt, gilt also wechselseitig. Sie schützt sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer.
Die aufgeführten Punkte sind die Mindestbestandteile eines Arbeitsvertrags. Alles darüber hinaus ist, unter Einhaltung der Gesetzeslage, frei zwischen dir und deinem Arbeitgeber verhandelbar.